H O M E
 
 

Iffze.de > Aktuell > Neues > Neues 2006

 

16. Juli 2006

 

 

Sextakkord zelebriert Musik

 

Gibt es eine Steigerung von „Vollblutmusiker“? Der Duden kennt sie nicht, die Zuhörer des Open Air des Männergesangvereins Liederkranz Iffezheim im Atrium der Astrid-Lindgren-Schule wohl: Sextakkord!

Im Jahre des Heils 2003 taten sich die sechs exzellenten Solisten unterschiedlichster musikalischer Herkunft zu einem Kirchenmusikprojekt zusammen, dessen Zuhörer anschließend begeistert mehr verlangten, und damit die Geburtsstunde von Sextakkord markierten. Sextakkord ist die spannungsgeladene, fruchtbare Mischung aus den alten Hasen Joe Fässler (Percussion), Andreas Höhn (Contrabaß) mit ihren Jazz- / Bigbandhintergrund, Tanja Schlegel mit ihrer klassischen Klavierkunst und der Mezzosopranistin Rosalinde Hörbeck, sowie den beiden jungen Ausnahmetalenten Martin Helfer an der Gitarre und Christoph Moschberger, der mit Trompete und Flügelhorn das Bundesjugendjazzorchester bereichert. Mit ihrem solistisches Können begeisterten die Mitglieder des Sextetts das Publikum, so der angehende Musikstudent Christoph Moschberger mit Oskar Böhmes Tarantelle „La Napolitaine“, bei der er kongenial von Tanja Schlegel am Klavier begleitet wurde. Tanja Schlegel ihrerseits wußte mit Rachmaninows Humoreske die Zuhörer zu überzeugen. Zu Hochform lief Martin Helfer auf, wenn es darum ging, Musik aus den Sechzigern und Siebzigern zu zelebrieren, so beim Beatles-Medley aus weniger bekannten B-Seiten wie „Blackbird“ oder „The Night before“. Rosalinde Hörbecks brillante Stimme bezauberte das Publikum bei Balladen wie Eva Cassidys „Songbird“ oder der eigenständigen Interpretation von Paul Simons „Brigde over troubled Water“ und riß es im Duett mit Tanja Schlegel („You and Me“ aus „African Footprints“) zu Begeisterungstürmen hin.

An musikalische Sternstunden durfte das Publikum teilhaben, wenn die sechs Solisten zu einem außerordentlichen Klangkörper zusammenschmolzen, für den es nur eine Bezeichnung gibt: Sextakkord. In den Arrangements von Helfer und Moschberger verwandelten sich bekannte Lieder wie das verjazzte „Amacing Grace“ oder Bella Flecks „Stomping Ground“ in einem rhythmisch swingenden Klangteppich, der seines Gleichen sucht. Einem Rhythmus, bei dem Joe Fässler, der Lukull unter den Percussionisten, und Andreas Höhn in den tiefen Gefilden seines Contrabasses die Akzente setzten.

Einer der Höhepunkte des an Galanummern wahrlich nicht armen Konzertes war sicherlich das Stück „Santiago“ in dem Christoph Moschberger am Didgeredoo, einem Blasinstrument der australischen Aborigines, das Publikum mit seiner Zirkularatmung in Erstaunen versetzte. Ihren Schalk ließ die Truppe aufblitzen, als sie das „I know I love you“-Duett zwischen Christoph Moschberger und Rosalinde Hörbeck im Musikantenstadl enden ließ. In höchster Spiellaune präsentierte sich das Sextett auch beim mittelalterlichen „Queen for a Day“, bei der Joe Fässler seine Schießbude verließ und die Zuhörerschaft auf der Blockflöte in seinen Bann schlug.

Mit stehenden Ovationen feierte des Publikum die Sechs und forderte vehement Zugaben ein. Mit Katie Malues „Closest Thing to crazy“ im Duett der beiden „Ladies in Red“, Tanja Schlegel und Rosalinde Hörbeck, als viertem Absacker entließ das Sextett die Zuhörer in die laue Sommernacht.

Begeistert bedankte sich Sängervorstand Karlheinz Schäfer bei den exzellenten Musikern für ihre „ehrliche, von Herzen kommende, handgemachte Musik“.

Im Vorprogramm begeisterten die Eleven der Musikschule Allegro die Zuhörer und stimmten sie mit Klassik (Marisa Peter, Pascale Feiertag) und Musicalmelodien (Rahel Rosenwald, Kerstin Leppert, Nina Matz) ein. Den Höhepunkt bildete dabei der Auftritt der Gesanglehrerin Begoná Zabala die ausdrucksstark die Carmen (Habanera, Seguidilla) gab. 

 






 
Euer Kommentar an Matthias
Seitenanfang
Zurück
Weiter