Geschichtsunterricht vor Ort
von Margot Bitterwolf
Die zehnten Klassen besuchen
KZ-Gedenkstätte im Elsass und den Landtag in Stuttgart.
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts
besuchten die Klassen 10 a und 10b der Iffezheimer Haupt-
und Realschule unter der Leitung von Herrn Schemel und
Herrn Müller das Konzentrationslager Struthof im Elsass.
Das KZ ist das einzige Lager auf französischem Boden
und hatte ein Außenlager in Iffezheim.
Zunächst besichtigten die Schüler
das neue Museum „Europäisches Zentrum der deportierten
Widerstandskämpfer“. Das Museum versucht mit neuen pädagogischen
Konzepten und neuen Medien die Gräueltaten der Nationalsozialisten
zu verdeutlichen. Dies gelingt leider nur teilweise.
Das Konzentrationslager wirkt durch ein Museum in direkter
Nachbarschaft distanzierter und erschwert es den Schülern
das reale Lager zu begreifen und nicht „nur“ als
Museum zu betrachten.
Das Lager selbst sorgte für eine
große emotionale Betroffenheit unter den Schülern, da
das Lager nicht virtuell oder medial erlebt wurde, sondern
am realen Ort der Gräueltaten erfahrbar gemacht werden
konnte. Durch diese Erfahrung ist es möglich, ein Geschichtsbewusstsein
zu entwickeln, das kein Buch oder Film mit größerer
Authentizität vermitteln kann.
Die sich anschließende Fahrt nach
Straßburg, ermöglichte einen Besuch des Münsters, welches
geschichtshistorisch und kunstgeschichtlich betrachtet
wurde.
Eine zweite Exkursion führte
die 10. Klassen nach Stuttgart in den Landtag.
Während die Kunstgruppe zunächst
in die Staatsgalerie mit Herrn Müller ging, besuchte
eine weitere Gruppe mit Herrn Schemel das Haus der Geschichte.
Am Nachmittag konnten die Schüler eine Landtagssitzung
real und „live“ erleben. Während die Schüler absolut
leise und diszipliniert waren, war die Sitzung geprägt
von Zwischenrufen und einer gewissen Unruhe, welche
manchmal vergleichbar mit einer Schulklasse sein kann.

Die Abgeordneten des Rastatter
Landkreises Herr Karl-Wolfgang Jägel (CDU), Herr Gunter
Kaufmann (SPD) und Frau Gisela Splett (B90/Grün) aus
dem Wahlkreis Karlsruhe waren nach der Plenarsitzung
Ansprechpartner in einem Diskussionsforum. Dort standen
Fragen zur Bildungs-, Einwanderungs- und Agrarpolitik
im Mittelpunkt. Die Schüler stellten anspruchsvolle
Fragen und waren so interessiert, dass die Diskussion
um kurz nach 17:00 Uhr abgebrochen werden musste, um
den Zug noch zu erreichen.
Beide Fahrten zeigen, dass ein
Lernen vor Ort den Unterrichtsinhalt verdeutlicht und
vertieft.
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