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Juni 2006

 

 

Euroscola

von Margot Bitterwolf

Einen denkwürdigen Tag erlebten die Mitglieder der Politik-AG und weitere interessierte Zehntklässler der Realschule Iffezheim, begleitet von AG-Leiter Rolf Schemel, den Fachlehrerinnen Käthe Stukenberg und Margot Bitterwolf sowie Rektor Hansjörg Deck. im Rahmen des Projektes „Euroscola“ des EU-Parlaments hatten sie eine Einladung erhalten, einen Tag wie die Abgeordneten in Straßburg zu arbeiten, zu diskutieren, Vorschläge zu unterbreiten und abzustimmen.

Wie groß der Glücksfall war, dass gerade die Iffezheimer Bewerbung berücksichtigt wurde, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass lediglich an zwanzig Tagen pro Jahr „Euroscola“ durchgeführt wird und davon wiederum nur drei für die Altersgruppe der zehnten Realschulklassen.

Das Europäische Parlament verspricht sich von diesem Projekt zum einen, den Jugendlichen die Demokratie in der Union näher zu bringen, zum anderen aber vor allem Gedankenaustausch und Gespräche zwischen jungen Menschen aus ganz Europa zu ermöglichen. So kamen denn auch die an diesem Tag eingeladenen Klassen aus mehr als zehn EU-Staaten, unter anderem aus Slowenien, Lettland, Finnland, Irland, insgesamt etwa 450 Jugendliche.

Bei der Ankunft beeindruckte die lichtdurchflutete, transparente Architektur, die für die von der Bevölkerung von 25 Nationen gewählten Vertreter einen angemessenen und repräsentativen Arbeitsplatz geschaffen hat.

Nach der äußerst gründlichen Sicherheitskontrolle wurde das Programm um 8.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück eröffnet. Schon hier lief das separate Lehrerprogramm an, um zu verhindern, dass sich die Jugendlichen bei Fragen und Problemen einfach an ihre Lehrer wenden würden. Der Vormittag fand mit Vorträgen, Präsentationen und Diskussionen über das EU-Parlament statt und wurde damit abgerundet, dass je ein Schüler seine Schule vorstellte. Für die HRS Iffezheim übernahm diese Aufgabe Sarah Lorenz.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant des Parlaments ging es mit dem Spiel „Eurogame“ weiter. Es wurden Kleingruppen zu je 4 Jugendlichen aus 4 Nationen gebildet, die eine Reihe von Fragen zu Europa, aber auch aus der Allgemeinbildung beantworten mussten. Das Quiz wurde zusätzlich dadurch erschwert, dass die Aufgaben in vielen unterschiedlichen europäischen Sprachen gestellt waren, sodass Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit unerlässlich waren. Gespannt wartete man auf die Auswertung.

Inzwischen musste aber „Abgeordnetenarbeit“ geleistet werden. Noch im Unterricht hatte sich jeder Teilnehmer für eine von fünf multinationalen Arbeitsgruppen entschieden, z.B. „Umwelt“ oder „Jugend“. Diese Gruppen trafen in den Sitzungssälen der Ausschüsse zusammen, wählten ihre Präsidenten, debattierten über ihr jeweiliges Thema und formulierten Anträge. Auch hier galt es, neben einer natürlichen Scheu die Sprachbarrieren zu überwinden.

Zurück im Plenum fand zunächst die Vorstellung der Berichte der Arbeitsgruppen mit anschließender Debatte und Abstimmung über die „Gesetzesvorlagen“ statt. Wie in der Realität der EU-Parlamentarier auch, zeigte sich ein sehr vielfältiges Meinungsspektrum.

Im spannenden Finale des „Eurogame“ mit den vier besten Mannschaften, also 16 Jugendlichen, war Iffezheim mit drei Mitspielern überproportional gut vertreten: In drei verschiedenen Teams kämpften Sarah Lorenz, Franziska Schneider und Mark Klaric. Groß war der Jubel, als Sarah und ihre drei Mitstreiter mit der bestmöglichen Punktzahl den riesigen Pokal in Empfang nehmen konnten. Bei den Lehrern, die eine eigene Eurogame-Version unter gleichen Bedingungen spielten, siegte ein britisch-dänisch-deutsch-finnisches Team mit Frau Bitterwolf.

Nach der Preisverleihung und der Überreichung der Euroscola-Diplome erhielt jede vertretene Schule eine Europaflagge. Mit der Europahymne endete gegen 17.30 Uhr ein wirklich denkwürdiger Tag im Europäischen Parlament in Straßburg.


 

 
Euer Kommentar an Matthias  

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