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Ratssitzung
Einstimmig und jeweils mit dem Dank
an die Verwaltung für den sorgsamen Umgang mit dem Geld der
Gemeinde und an den Kämmerer Siegbert Heier für die
Aufbereitung der Daten verbunden votierten die drei Ratsfraktionen
für die Annahme der Jahresrechnung 2005.
Wie Bürgermeister Peter Werler
erläuterte, habe die Verwaltung den Haushaltplan nahezu mit
einer Punktlandung vollzogen. Insgesamt sei das Haushaltsvolumen um
223 000 € über den Ansatz gewachsen. Insbesondere die um 335
000 € höheren Gewerbesteuereinnahmen hätten in Verbindung
mit Einsparungen bei der Grünflächenpflege (76 000 €)
und den Verwaltungs- und Betriebsausgaben (50 000 €), sowie höheren
Konzessionsabgaben dazu geführt, daß anstatt des
Rückgriffes auf die Substanz zur Finanzierung der laufenden
Verwaltung diese eine Zuführung von 235 000 € an den
Vermögenshaushalt erwirtschaften konnte. Negativ auf den
Haushalt hätten sich fehlende Pachteinnahmen (210 000 €) und
Mehrausgaben von 87 000 € bei den Umlagen an Kreis und Land
ausgewirkt, erläuterte der Rathauschef das Zahlenwerk des
Kämmerers. Durch eine um 448 000 € erhöhte Entnahme aus
der Rücklage konnte die Kreditaufnahme gesenkt werden. Die
Rücklage sei auf 1,8 Millionen Euro geschrumpft
und somit fast vollständig aufgebraucht. Die im Jahresverlauf
2005 aufgenommenen 500 000 € seien zum Jahresende zurückgezahlt
worden. Weitere Kredite waren nicht notwendig, da 585 000 € an
nicht ausgeführten Baumaßnahmen den Haushalt entlastet
hätten, so Werler. Der Eigenbetrieb Wasserversorgung habe mit
90,4 % eine etwas schlechteren Kostendeckungsgrad als in 2004
erreicht. Durch die Erhöhung der Friedhofsgebühren
sei ein Kostendeckungsgrad von fast 40% erreicht worden, ging de
Bürgermeister auf die Eigenbetriebe ein. Deren Bilanzen wiesen
für die Festhalle einen Verlust 126 500 €, für die
Freilufthalle ein Minus von 32 500 € und für die Neue
Turnhalle einen Jahresverlust von 42 000 € aus.
Durch das Einsparen der globalen
Minderausgabe, insbesondere bei den Personalkosten, könne die
Verwaltung ein erfolgreiches Rechnungsergebnis abliefern, beendete
der Verwaltungsleiter seine Ausführungen. Von Hans-Jörg
Oesterle auf das ausstehende Gutachten des Kommunalen Prüfungsamtes
angesprochen, ergänzte Werler, daß er dem Vortrag des
Rechnungsprüfers in der kommenden
Sitzung nicht vorgreifen wolle, jedoch verrate, daß „gar nix
Negatives“ im Prüfungsbericht drin stehe und eine sparsame und
wirtschaftliche Haushaltsführung bescheinigt werde. Er erwarte
keine „größeren Dinge“.
Bertold Leuchtner, der finanzpolitische
Sprecher der CDU-Fraktion, gab seiner Freude Ausdruck, daß die
fundierten, wohl überlegten Haushaltsansätze von der
Verwaltung angemessen umgesetzt worden seien. In seinem Fazit stellte
Leuchtner fest, daß der Verwaltungshaushalt
weiterhin ertragsschwach bleibe und mahnte die Verwaltung, bei
künftigen Investitionen die Folgekosten nicht zu
vernachlässigen.
Manfred Weber lobte für die
Fraktion der freien Wähler die realistischen Planansätze
und stellte fest, daß die Zuweisungen
des Landes immer geringer würden. Dies schmerze ihn genauso wie
die fehlenden Pachteinnahmen und die hohen Energiekosten. Dank der
hohen Gewerbesteuereinnahmen sei das
Jahresergebnis noch zufriedenstellend, so Weber. Trotz der Defizite
bei den Veranstaltungsräumen appellierte der FWG-Frontmann an
die Verwaltung, deren Nutzungsgebühren nicht zu erhöhen, um
die veranstaltenden Vereine nicht zu bestrafen. Für die
SPD-Fraktion hob Harald Schäfer hervor, daß der Forst
nicht ganz so schlimm abgeschlossen habe wie befürchtet. Seine
Fraktion freue sich, daß die vorgesehenen Einsparungen erreicht
worden seien. Auf die Nachfrage Karlheinz Schäfers angesichts
von Einnahmen in Höhe von 181 €, ob mit der Satzung über
die Sondernutzungsgebühren kein Papiertiger
geboren worden sei, vermutete Peter Werler, daß auf Grund der
Satzung öffentlicher Raum nicht mehr so oft mit Beschlag belegt
werde.
Einstimmig genehmigten die Fraktionen
die Haushaltsrechnung und die Bilanzen der Eigenbetriebe für das
Jahr 2005.
Kindergartenbedarfsplan
Einstimmig genehmigte der Rat der
Renngemeinde den von der Verwaltung vorgelegten
Kindergartenbedarfsplan. Dieser sieht bis zum Jahr 2010 den
schrittweisen Ausbau der Betreuungsplätze
für Kinder unter drei Jahren auf den durch Umfragen ermittelten
Bedarf von 22 Plätzen vor. Durch diesen Ausbau werde der durch
die sinkende Zahl der Kindergartenkinder von derzeit 161 auf 114
entstehende Personalüberhang aufgefangen, da Kleinkindergruppen
ein höherer Personalschlüssel zugewiesen sei, so Werler.
Für das Jahr 2007 genehmigte der Rat eine zusätzliche
Stelle in der Kleinkinderbetreuung, legte aber Wert darauf, daß
der Personalbestand und die Gruppenanzahl der sinkenden Kinderzahl
angepasst werde. Darüber hinaus fördert die Gemeinde
die Weiterbildung der Erzieherinnen gemäß dem
Orientierungsplan für Bildung und Entwicklung mit
Pauschalbeträgen. Mit Fug und Recht könne Iffezheim
behaupten, daß der Boden gut bestellt sei, kommentierte Anton
Schniertshauer (FWG) den Plan. In den zurückliegenden Jahren sei
weitsichtig geplant und immer wieder aktualisiert worden, weshalb
kein Nachholbedarf bestehe.
Kernzeitgebühren werden erhöht
Die flexible Kernzeitbetreuung an der
Grundschule Iffezheim habe sich zum Erfolgsmodell entwickelt, stellte
Bürgermeister Peter Werler erfreut fest. Die individuelle
Betreuung werde mittlerweile von 84 Kinder genutzt, was neben der
großen Wahlmöglichkeit auch an der Qualität der
Betreuung läge. Eine solch hervorragendes
Angebot könne die Gemeinde nicht defizitär betreiben,
weshalb er eine Erhöhung der Gebühren um zwanzig Prozent
vorschlug, womit in 2007 eine Kostendeckung erreicht werden könne.
Entgegen seiner früheren Ankündigung, habe er doch von
einer Monatspauschale Abstand genommen, um die Kernzeit nicht zu
überlasten. Auch wenn dies für die Betreuerinnen einen
höheren Verwaltungsaufwand bedeute, wie Werler auf Nachfrage von
Andrea Winkler bestätigte, solle den Eltern weiterhin die
Möglichkeit der tageweisen Nutzung mit entsprechend niedrigerem
Entgelt angeboten werden. Mehrheitlich werde die Kernzeitbetreuung
von auswärtigen Schülern der bilingualen Klassen benutzt,
erklärte Peter Werler auf Nachfrage von Karlheinz
Schäfer (SDP).
Die Iffezheimer Kernzeitbetreuung sei
das Erfolgsmodell im Landkreis schlechthin, stellte Hans-Jörg
Oesterle (CDU) heraus und sprach den Betreuerinnen ein großes
Lob aus. Oesterle bestärkte die Verwaltung, daß sie mit
der Flexibilisierung auf dem richtigen Weg sei und sprach sich gegen
eine verpflichtende Betreuung aus. Einstimmig sprach sich der Rat für
eine Erhöhung des Monatsbeitrages für die Betreuung am
Vormittag von 50 € auf 60 € aus. Die Gebühren für die
Nachmittagsbetreuung, deren Beginn mit dem Mittagessen um 13:30 auf
Nachfrage von Andrea Winkler bestätigt wurde, wurden von 30 €
auf 36 € heraufgesetzt, zuzüglich Essenskosten.
Als positive Botschaften kommentierte
Hans-Jörg Oesterle unter Verschiedenes die Gründung des
Förderkreises für den Internationalen Club und den
Zusammenschluß Pferdesport begeisterter Bürgermeister zum
Stall Amtsschimmel. Oesterle forderte den Bürgermeister auf, die
öffentliche Sitzung zu nutzen, um klar zu stellen, daß
durch seine Mitgliedschaft in den beiden Vereinigungen keine Gelder
aus der Gemeindekasse flössen, damit kein Geschwätz im Dorf
aufkomme. Werler nahm diese Aufforderung
humorvoll an und unterstrich, daß der Rennstall aus solch
bescheidenen Beiträgen aus den Privatschatullen der Amtsträger
gespeist werde, daß man sich den Galopper nicht kaufen sondern
nur pachten könne. Ob es ein Schimmel werde, stehe noch nicht
fest. Seine Mitgliedschaft im Förderkreis bringe keine große
finanziellen Beiträge, schon gar keine aus der Gemeindekasse, er
unterstreiche damit jedoch die Notwendigkeit und die Wichtigkeit der
Rennen für die Region.
Manfred Weber regte an, das Jugendhaus
mit Rauchmeldern auszustatten, da es sich bei der Feuerwehrübung
als kritisches Gebäude herausgestellt habe. Desweiteren habe er
in Gesprächen mit Nachbarn erfahren, daß übers
Wochenende Übernachtungen im zum Haus
gehörenden Schuppen stattfänden. Werler bekräftige das
Ansinnen der Verwaltung, im Jugendhaus
keine Exzesse zu dulden, und versprach die
Dinge in den Griff zu bekommen.
Planung für Wasserleitung
genehmigt
Seit gut vier Jahrzehnten fließt
das Trinkwasser durch die Graugußleitung unter den Vorgärten
im Oertbühlring. Höchste Zeit, die maroden Leitungen
auszutauschen, wie Peter Kirsamer vom Hügelsheimer Ingenieurbüro
Wald & Corbe den Räten verdeutlichte. Die Schwierigkeiten
bei Planung und Ausführung lägen darin, daß in der
ohnehin schmalen Straße bereits Strom- und Gasleitungen, sowie
Telefon- und Fernsehkabel lägen, zwischen denen die
Wasserleitung ihren Platz finden müsse. Im Rahmen der
Neuverlegung der Ringleitung werde auch der Hausanschluß bis
zur Wasseruhr erneuert. Um die hohen Kosten des Aufgrabens der
Vorgärten einzusparen, schlug der
Planer vor, von den Kellern der Anwohner aus eine Leitung in den
Leitungsgraben auf der Straße zu Schießen. Dabei falle in
den Anwesen kaum Dreck an. Die Straßenoberfläche werde
nicht in Mitleidenschaft gezogen, erklärte der Ingenieur auf
Nachfrage von Harald Schäfer. Zum Zeitplan führte Kirsamer
aus, daß über die Angebote für das 125 00 € teure
Projekt Ende November abgestimmt werden könne. Er halte eine
Realisierung aber erst im Frühjahr für sinnvoll, da derzeit
die Auftragsbücher der Unternehmen gefüllt seien und daher
überhöhte Preise zu zahlen wären, sollte die Leitung
noch in diesem Jahr verlegt werden. Eine kurze Diskussion entstand
noch darüber, wer die Kosten für die Hausanschlüsse zu
tragen habe, in der Karlheinz Schäfer darauf verwies, daß
laut Satzung ab Grundstücksgrenze die Kosten vom Eigentümer
zu tragen seien. Die Höhe der Kosten müßten den
Anwohner auf der Bürgerversammlung am 16. November mitgeteilt
werden, forderte Hubert Schneider (CDU). Kurt Lorenz wies den Planer
darauf hin, bei der Leitungsführung daran zu denken, daß
nicht alles was asphaltiert sei auch der Gemeinde gehöre.
Kirsamer bestätigte, daß er sich bereits mit der
verzwickten Gemengelage vertraut gemacht habe.
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