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20. März 2006

 

 

Beten, daß es gut geht

von Kathrin Hüttlin

Zu einem ebenso interessanten, wie informativen Diskussionsabend mit dem ARD-Teledoktor Aart Gisolf lud  der Förderverein der Haupt- und Realschule Iffezheim interessierte Eltern und Lehrer am Montagabend ein. Thema der Veranstaltung war die Pubertät.

Zu Beginn seines Vortags ging der Teledoktor auf die Situation der heutigen Jugend und die damit verbundenen Probleme während der Pubertät ein. „Die körperliche Entwicklung der heutigen jungen Generation ist nach vorne verschoben, während es sich mit der geistigen Entwicklung eher andersrum verhält“, so Gisolf, „deshalb klafft ein riesiges Loch“.

Die Veränderungen im Gehirn eines Kindes, das eigentlich kein Kind mehr ist, verglich Aart Gisolf mit einer Baustelle. So findet also kurz vor dem Erlangen der Geschlechtsreife ein Umbau im Gehirn statt, bei dem plötzlich viele Nerven Verbindung mit einander aufnehmen und sich vernetzen. Diese Vernetzung bestimmt dann später wie der Jugendliche denkt.

 „Der erste Leidtragende  hierbei ist zunächst einmal das Kind selbst, denn es weiß selbst nicht was los ist oder wie es mit der Situation umgehen soll“, so der Teledoktor weiter. An zweiter Stelle haben natürlich auch die Eltern mit der Pubertät ihrer Kinder zu kämpfen. Für sie sei es zunächst einmal wichtig zu wissen, „dass dieses Problem da ist, denn man kann als Eltern wahnsinnig viel falsch machen“ erklärt Gisolf. Trotzdem ermunterte Aart Gisolf in seinem spaßig gestalteten Vortrag die Eltern sich nicht entmutigen zu lassen, „denn auch wenn man denkt, man kann nichts machen, in einigen Jahren kann alles schon wieder ganz anders aussehen, denn das Kind im Veränderungsprozess ist ein anderer Mensch als der Erwachsene später“.

Auf erheiternde und anschauliche Weise machte der ARD-Teledoktor den Zuhörern klar, „dass man also nur beten kann, dass es gut geht“, wobei er aus eigener Erfahrung als jahrelang allein erziehender Vater im Umgang mit seiner Tochter berichtete, „dass es durchaus gut gehen kann“.

In der anschließenden Diskussion ging der Fernsehdoktor dann auf die Fragen der Eltern ein. Hierbei wurden Problemfelder wie Gruppenzwang, Rauchen, und Alkohol zur Sprache gebracht. Anhand vieler Beispiele und eigener Erfahrungen konnte der in Schwetzingen lebende Holländer Tipps geben, wie die Eltern sich und ihren Kindern die Pubertät und den Umgang miteinander während dieser schwierigen Zeit erleichtern können. Abschließend betonte er, dass es hierfür „kein handfestes Rezept geben kann, dass man aber einfach den Kontakt zu seinem Kind nicht verlieren darf“.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankten Hansjörg Deck, Rektor der Haupt- und Realschule und Thomas Lorenz, Vorsitzender des Fördervereins, Aart Gisolf für seine spontane Zusage und seinen informativen Vortrag.  

 

 
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