Beten,
daß es gut geht
von Kathrin
Hüttlin
Zu
einem ebenso interessanten, wie informativen Diskussionsabend
mit dem ARD-Teledoktor Aart Gisolf lud der Förderverein
der Haupt- und Realschule Iffezheim interessierte Eltern
und Lehrer am Montagabend ein. Thema der Veranstaltung
war die Pubertät.
Zu Beginn seines Vortags ging
der Teledoktor auf die Situation der heutigen Jugend
und die damit verbundenen Probleme während der Pubertät
ein. „Die körperliche Entwicklung der heutigen jungen
Generation ist nach vorne verschoben, während es sich
mit der geistigen Entwicklung eher andersrum verhält“,
so Gisolf, „deshalb klafft ein riesiges Loch“.
Die Veränderungen im Gehirn eines
Kindes, das eigentlich kein Kind mehr ist, verglich
Aart Gisolf mit einer Baustelle. So findet also kurz
vor dem Erlangen der Geschlechtsreife ein Umbau im Gehirn
statt, bei dem plötzlich viele Nerven Verbindung mit
einander aufnehmen und sich vernetzen. Diese Vernetzung
bestimmt dann später wie der Jugendliche denkt.
„Der erste Leidtragende
hierbei ist zunächst einmal das Kind selbst, denn
es weiß selbst nicht was los ist oder wie es mit der
Situation umgehen soll“, so der Teledoktor weiter. An
zweiter Stelle haben natürlich auch die Eltern mit der
Pubertät ihrer Kinder zu kämpfen. Für sie sei es zunächst
einmal wichtig zu wissen, „dass dieses Problem da ist,
denn man kann als Eltern wahnsinnig viel falsch machen“
erklärt Gisolf. Trotzdem ermunterte Aart Gisolf in seinem
spaßig gestalteten Vortrag die Eltern sich nicht entmutigen
zu lassen, „denn auch wenn man denkt, man kann nichts
machen, in einigen Jahren kann alles schon wieder ganz
anders aussehen, denn das Kind im Veränderungsprozess
ist ein anderer Mensch als der Erwachsene später“.
Auf erheiternde und anschauliche
Weise machte der ARD-Teledoktor den Zuhörern klar, „dass
man also nur beten kann, dass es gut geht“, wobei er
aus eigener Erfahrung als jahrelang allein erziehender
Vater im Umgang mit seiner Tochter berichtete, „dass
es durchaus gut gehen kann“.
In der anschließenden Diskussion
ging der Fernsehdoktor dann auf die Fragen der Eltern
ein. Hierbei wurden Problemfelder wie Gruppenzwang,
Rauchen, und Alkohol zur Sprache gebracht. Anhand vieler
Beispiele und eigener Erfahrungen konnte der in Schwetzingen
lebende Holländer Tipps geben, wie die Eltern sich und
ihren Kindern die Pubertät und den Umgang miteinander
während dieser schwierigen Zeit erleichtern können.
Abschließend betonte er, dass es hierfür „kein handfestes
Rezept geben kann, dass man aber einfach den Kontakt
zu seinem Kind nicht verlieren darf“.
Zum Abschluss der Veranstaltung
dankten Hansjörg Deck, Rektor der Haupt- und Realschule
und Thomas Lorenz, Vorsitzender des Fördervereins, Aart
Gisolf für seine spontane Zusage und seinen informativen
Vortrag.
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