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TVI schafft Klassenerhalt
von Martin Schäfer
Hochklassiges Kunstturnen wurde am Sonntag beim badischen
Liga-Endkampf in der Iffezheimer Sporthalle geboten. Weit über
500 Zuschauer sorgten für eine begeisternde Stimmung und
spornten die Akteure zu hervorragenden Leistungen an. Der TV
Iffezheim schaffte mit beiden Mannschaften den angestrebten
Klassenerhalt und erlebte damit den größten sportlichen
Erfolg in der Vereinsgeschichte. In der Oberliga reichte es bequem
für den sicheren 4. Platz, das Landesliga-Team konnte den 3.
Rang aus der Vorrunde ungefährdet verteidigen und kam
erwartungsgemäß aufs Treppchen. Die TG Mittelbaden-Murgtal
war mit der diesmal außergewöhnlich starken
Verbandsliga-Konkurrenz völlig überfordert und muss nun den
Abstieg in die Landesliga antreten. In der Bezirksliga gelang es der
2. Mannschaft des TV Bühl mit knappem Vorsprung, Position drei
in der Tabelle zu halten.
Überragender Oberliga-Meister wurde der TG
Markgräfler-Hochrhein mit seinen beiden Spitzenathleten Patrik
Ambauen (46,05 Punkte in der Einzelwertung) und Ingo Nageleisen
(45,65). Das Gesamtergebnis von phänomenalen 172,9 Punkten ließ
einen deutlichen Klassenunterschied zu sämtlichen Gegnern
erkennen. Nur eine einzige Gerätewertung mussten die Markgräfler
in der gesamten Wettkampfrunde verloren geben. Angesichts dieser
Überlegenheit stehen die Chancen gut für den angestrebten
Aufstieg in die Regionalliga. Ein phasenweise spannendes Duell mit
mehrfachen Führungswechseln lieferten sich der TV Haslach und
der TV Iffezheim. Die Gastgeber leisteten sich jedoch einige unnötige
Patzer und konnten die zuletzt gute Form nicht fortsetzen. Am Ende
lagen sie deutliche 5,25 Punkte zurück und mussten mit ihren
Rivalen den Tabellenplatz tauschen, wodurch die Haslacher noch den
Sprung aufs Podest schafften. Vermeidbar war dagegen die knappe
0,1-Punkte-Niederlage gegen Vizemeister TV Mannheim-Neckarau, bei dem
sich die Iffezheimer eigentlich für die ärgerliche Schlappe
der Vorrunde revanchieren wollten. Schlimmer erging es dem PTSV Jahn
Freiburg, der im Endkampf das drittbeste Ergebnis erturnte und wegen
der schlechten Ausgangsposition dennoch absteigen musste. Die TG
Berghausen-Grötzingen hatte ohne jeglichen Punktgewinn die
Chance auf den Klassenerhalt schon frühzeitig verspielt.
Iffezheims Severin Fritz erreichte mit 37,0 Punkten den 4. Rang der
Einzelwertung.
In der Verbandsliga hatte der Vorrunden-Zweite KTG Heidelberg II
dem punktgleich Führenden TG Hegau-Bodensee I den Kampf
angesagt. An einigen Geräten war die Spannung in diesem Duell
kaum zu überbieten und die Südbadener konnten sich erst zum
Schluss an den Ringen entscheidend von ihren Gegnern absetzen. Mit
5,4 Punkten war der Unterschied am Ende dann doch recht deutlich und
der Meistertitel zweifellos verdient. Beeindruckend war ihr
Endergebnis von 161,35 Punkten, mit dem sie sich verblüffend
dicht an die Oberliga-Überflieger vom TG Markgräfler-Hochrhein
heran brachten. Ohnehin war die Leistungsdichte in der Verbandsliga
bemerkenswert, denn die ersten drei Mannschaften hätten mit
ihren Endkampf-Resultaten locker die Plätze 2-4 in der
nächsthöheren Klasse einnehmen können. Nahezu
aussichtslos war hingegen die Lage des TG Mittelbaden-Murgtal.
Aufgrund der eindeutigen Tabellensituation war der Klassenerhalt
schon vor Wettkampfbeginn in weite Ferne gerückt. Eine letzte
Chance wäre noch denkbar gewesen, wenn die
Landesliga-Spitzenreiter TG Hanauerland I und ESV Weil einen
schlechten Tag erwischt hätten. Aber auch dort wurde sehr gut
geturnt, was den Abstieg der hiesigen Turngau-Mannschaft schließlich
besiegelte.
Die Landesliga-Mannschaft des TV Iffezheim musste auf den
verletzten Fabian Rauber verzichten. Mangels personeller Alternativen
waren die vier verbleibenden Turner daher gezwungen, einen kompletten
Sechskampf zu absolvieren. Dank einer geschlossenen Teamleistung
gelang es ihnen aber problemlos, den 3. Tabellenplatz zu halten. Die
Differenz zum TV Haslach II und TV Obergrombach war stets groß
genug. Patrick Hauns wurde mit 36,35 Punkten drittbester Turner der
Landesliga Nord und Süd.
Auch die Bezirksliga-Mannschaft des TV Bühl schaffte es, mit
Rang drei im Endkampf den gleichen Platz auch in der Abschlusstabelle
zu bestätigen. Die Abstände zu den Verfolgern waren am
Sonntag mit 0,1 bzw. 0,35 Punkten jedoch gering. Als Aufsteiger in
die Landesliga wurde der TV Schiltach ermittelt, der durch die
früheren Olympia-Teilnehmer Andreas Feigel und Jörg Behrend
(ehemaliger Weltmeister am Pferdsprung) verstärkt war. Aus der
südbadischen Abteilung rückt der TV Schonach nach oben.
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