Teure Jugendausbildung

Die hohen Kosten für die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses zogen sich wie ein roter Faden durch die Berichte der Vorstandsmitglieder bei der Generalversammlung des Musikvereines Iffezheim. Derzeit sind Verhandlungen im Gange, wie die Gemeinde unterstützen kann.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Helmut Schäfer, führte Schriftführer Martin Schäfer durch das vergangene Vereinsjahr. 24 Auftritte hätten keine Langeweile aufkommen lassen, so der Protokollführer. Das sehr gut besuchte Osterkonzert habe nur positive Kritiken bekommen. Erstmals habe das Orchester beim Hoffest der Brauerei Franz drei Stunden lang aufgespielt. Neben den traditionellen religiösen Auftritten habe der Verein auch zahlreiche Veranstaltungen der Gemeinde, wie die Einweihung des Kunstwerkes vor dem Turnschopf, begleitet. Insgesamt habe der Verein nur 60% seiner Auftritte zu seinen Gunsten absolviert, den Rest habe er quasi „verschenkt“. Mit dem Ausblick auf die anstehenden Veranstaltungen wie Dämmerschoppen, Sauerkrautfest und Osterkonzert schloss Martin Schäfer seinen Rückblick.
Mit Laptop und Beamer technisch auf dem neuesten Stand, präsentierte Kassiererin Annette Leuchtner der Versammlung rote Zahlen, da die Kosten für die musikalische Ausbildung und die Ausgaben für Instrumente und Uniformen durch den wirtschaftlichen Zweckbetrieb nicht gedeckt werden konnten. Sauerkrautfest und Dämmerschoppen hätten im letzten Jahr nur bescheidene Erträge geliefert und der Verein hätte ohne Rennbahnbewirtung auskommen müssen, so die Kassenverwalterin. Die Kassiererin wurde von den Kassenprüfern Michael Witt und Manfred Schäfer entlastet. Die Ausbildungssituation griff der Vorsitzende Helmut Schäfer nochmals auf. Mittlerweile ginge es nicht mehr ohne Berufsmusiker in der Ausbildung, deren Stand dem an einer Musikschule in Nichts mehr nachstünde. Auf Grund der besonderen Situation der Musikvereine, führe an der teuren Einzelausbildung kein Weg vorbei. Darüber hinaus habe der Verein bei der Gemeinde einen Antrag auf Bezuschussung der Jugendarbeit gestellt, so wie es anderenorts üblich sei. Er hoffe, dass anerkannt werde, wie wichtig die musikalische Ausbildung für die Gemeinde sei. Helmut Schäfer bedankte sich bei der Gemeinde für die große Zahl von Übungsräumen, die sie dem Verein für die Ausbildung zur Verfügung stelle.
Musikerobmann Christian Ziegler beleuchtete die Aktivitäten der „Seniorenkapelle“. Sechs neue Musiker seien aus der Jugend in die Kapelle nachgerückt, die nun 64 Aktive zähle. Nicht zufrieden zeigte sich der Obmann mit den Probenbesuchen, die vor allem nach dem Osterkonzert immer bescheidener würden. Die Jüngeren gingen hoch motiviert an die Sache, jedoch vermisse er diese Motivation bei den Älteren. Christian Ziegler forderte die Aktiven auf, mehr Engagement bei Proben, Auftritten und den Vorbereitungen der Veranstaltungen zu zeigen. Als Vorbilder in Sachen Motivation zeichnete der Musikerobmann Karolin Nold, Manfred Burkard und Stefan Etzkorn für ihren fleißige Teilnahme an Proben und Auftritten aus.
Aus der Bläserjugend berichtete deren Vorsitzende Katharina Schäufele gewohnt locker vom Auftritt mit einem “Wahnsinnsstück“ beim Osterkonzert, der Aufführung von Janoschs „Komm wir finden einen Schatz“ und den Umrahmungen von Weihnachtsgottesdiensten in beiden Kirchen.
Detailliert ging Ausbildungskoordinator Rüdiger Schäfer auf die Musikzöglinge ein. Mit der musikalischen Früherziehung und der Blockflötengruppe würden insgesamt 120 Kinder in wöchentlich 60 Unterrichtseinheiten ausgebildet. Bereits im zweiten Jahr in Folge reichten die Einnahmen aus der Früherziehung und den Blockflöten nicht mehr aus, um das Defizit der Blech-, Schlagwerk-, und Holzgruppen zu decken. Bedingt durch den Geburtenrückgang habe es bei der Früherziehung und der Blockflötengruppe einen Einbruch gegeben. Dieser soll ab Herbst durch eine Mutter-Kind-Gruppe teilweise aufgefangen werden.
Bei den einstimmigen Teilwahlen zur Vorstandschaft gab es einige neue Gesichter: Manfred Burkard wurde zum neuen zweiten Vorsitzenden gewählt und gibt nach zehn Jahren sein Amt als „Löwenbändiger“ der Jugendkapelle an Matthias Lang ab. Neuer Vizedirigent wurde Dirk Lorenz. Als Schriftführer wurde Martin Schäfer in seinem Amt ebenso bestätigt wie Annette Leuchtner als Kassiererin und Stefan Etzkorn als Notenwart. Zeugwart bleibt weiterhin Helmut Herr. Zu den wiedergewählten Beisitzern Karlheinz Heck, Herrmann Laubel und Heinz Schäfer stieß Dorothea Schäfer neu hinzu.

 
Euer Kommentar an Matthias

Zurück zu Aktuell
Seitenanfang
Zurück
Weiter