 |
|
Mehrausgaben
gebilligt
Kaum
begonnen, war die Ratssitzung im Renndorf auch fast schon wieder
zu Ende, denn auf Antrag der CDU-Fraktion, dem sich die Fraktionen
der SPD und der Freien Wähler anschlossen, wurden die beiden
Tagesordnungspunkte über die Jahresrechnung 2003 und die
letztjährige Bilanz der Eigenbetriebe von der Tagesordnung
genommen. Wie Berthold Leuchtner für die CDU ausführte,
habe wegen des Besuches aus Hoppegarten und des Herbstmeetings
und der damit einhergehenden Verpflichtungen die Zeit nicht
ausgereicht, das komplexe Zahlenwerk zu durchforsten.
Einstimmig bewilligte der Rat Mehrkosten für die Sanierungsarbeiten
an der Haupt- und Realschule in Höhe von knapp 23 000 €.
Die Mehrausgaben waren erforderlich geworden, weil gegenüber
dem ursprünglichen Planansatz zusätzliche Decken-
und Fußbodenflächen saniert werden mußten.
Die Erdarbeiten im Werte von 13 000 € für die Anlage
dreier Spielplätze im Baugebiet „Südlich der
Hauptstraße“ wurden an eine einheimische Firma vergeben.
Mit gemischten Gefühlen versagte der Rat zwei Bauherren
die Anlage von Stellplätzen über die Baulinie hinaus.
Zwar sei die Anlage privater Stellplätze zu begrüßen,
jedoch verbiete der Bebauungsplan „Südlich der Hauptstraße“
deren Anlage außerhalb des Baufenster, so Bürgermeister
Peter Werler. Um den Bürgern Rechtsicherheit zu geben,
sei eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes
zu versagen, begründete der Verwaltungsleiter die Entscheidung.
Die Abstimmung nahm Hans-Jörg Oesterle zum Anlass, die
Verwaltung aufzufordern, zu prüfen, ob der bestehende Bebauungsplan
noch in allen Punkten den Bedürfnissen der Bauwilligen
gerecht werde.
Die Fragestunde der Bürger nutzte Petra Walter, um ihre
gesammelten Anfragen an den Bürgermeister zu richten. Zunächst
ging sie auf die Vekehrslage im Industriegebiet ein, in dem
es durch parkende Lastkraftwagen immer wieder zu gefährlichen
Verkehrssituation und Unfällen mit Blechschäden komme.
Insbesondere für Fahrradfahrer und Fußgänger
sei das Verkehrschaos lebensgefährlich. Hier sei dringend
ein Parkverbot nötig. Desweiteren thematisierte sie den
durch die haltenden LKW-Fahrer produzierten Müll, den sie
letztendlich über ihre Mülltonne entsorgen müsse
und regte an, öffentliche Abfallkörbe aufzustellen.
Diesen Vorschlag lehnte Bürgermeister Werler ab, da eine
solche Maßnahme regelrechten „Mülltourismus“
nach sich ziehe. Bei der anstehenden Verkehrsschau mit dem Landratsamt
werde er ein Zonenhalteverbot für LKW im Industriegebiet
ansprechen. Damit wäre das Halten, Parken und Übernachten
ebenso unterbunden wie die Müllentsorgung.
Als weiteren Punkt fragte Petra Walter an, wie der Konkurrenzsituation
zwischen den spielenden Kindern und den Notdurft verrichtenden
Hunden auf der Grünfläche hinter der Lärmschutzwand
begegnet werden könne. Ob Anzeigen möglich seien.
Dies verneinte der Bürgermeister, da zur strafrechtlichen
Verfolgung die nötige Polizeiverordnung noch fehle, an
der derzeit gearbeitet werde. Rechtlichen Beistand erhielt der
Bürgermeister von seinem Stellvertreter Hans-Jörg
Oesterle, der darauf verwies, daß das Bürgerliche
Gesetzbuch der Gemeinde als Grundstückseigentümer
sehr wohl eine rechtliche Handhabe biete. Als „Zustandsstörer“
sei der Besitzer des absetzenden Hundes schon seit hundert Jahren
verpflichtet, den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen,
sprich den Haufen zu entfernen. Tue er das nicht, könne
der Eigentümer, sprich die Gemeinde, dies auf Kosten des
Halters veranlassen. Insofern sie eine Anzeige bei der Gemeindeverwaltung
sinnvoll, schloss Oesterle seinen Exkurs in das BGB.
Von seiten des Kleintierzuchtvereines wiesen Erich Bleich und
Harald Kraft darauf, daß auf Grund der schleichenden Abbrucharbeiten
im ehemaligen Munitionsdepot im Niederwald es nicht mehr möglich
sei, die Käfige und Volieren für die Kleintierausstellung
dort zu lagern und forderten von der Gemeinde dringend eine
Unterstellmöglichkeit zur Verfügung zu stellen. Peter
Werler bedauerte, daß bis dato noch keine Einigung mit
dem Bundesvermögensamt erzielt werden konnte und bezeichnete
es als „Eigentor“, daß das Amt das Grundstück
noch nicht an die Gemeinde verkauft habe und immer noch unrealistische
Preisvorstellungen habe. Als mögliche Lösung wurde
eine weitere Verlängerung der Freilufthalle in Aussicht
gestellt, die jedoch erst in die Haushaltsplanung des nächsten
Jahres aufgenommen werde müsse. An einer Zwischenlösung
werde gearbeitet, so der Bürgermeister.
|
|
|