Verwaltungshaushalt
im Minus
Mit
einer negativen Zuführungsrate zum Verwaltungshaushalt
endeten die Haushaltsberatungen der Renngemeinde. Fraktionsübergreifend
herrschte Einstimmigkeit, mit diesem Ergebnis leben zu können.
Überschlägig
bezifferte Bürgermeister Peter Werler am Ende der Beratungen
den Finanzbedarf im Verwaltungshaushalt auf 150 000 €.
Die ursprüngliche Fassung des Haushaltsentwurfes hatte
eine negative Zuführung von 310 000 € vorgesehen.
In die aktuelle Vorlage hatte der Bürgermeister die von
den Räten in der letzten Sitzung eingebrachten Änderungen
eingearbeitet, wodurch das Defizit im Verwaltungshaushalt auf
195 000 € gesunken war. Seitens der Verwaltung wurde, um
eine schwarze Null zu erreichen, vorgeschlagen, die Zuschüsse
zu den Kindergartenbeiträgen (19 000 €) zu streichen,
die Wasser- und Abwassergebühren um 20% (140 000 €)
zu erhöhen und die Ausgaben im Verwaltungs- und Betriebsaufwand
der Gemeindedienststellen global um 5% (63 000 €) zu kürzen.
Damit habe sich die Verwaltung eine schwierige Aufgabe gestellt,
denn manche Kosten entstünden zwangsläufig und müssten
durch vermehrte Einsparungen an anderer Seite ausgeglichen werden,
kommentierte Peter Werler.
Für die CDU-Fraktion lehnte Bertold Leuchtner die Streichung
der Kindergartenzuschüsse ab. Dies sei ein politischer
Beschluss gewesen, der nicht ad hoc revidiert werden sollte.
Leuchtner schlug eine Klausurtagung zur Haushaltskonsolidierung
vor, in welcher beraten werde sollte, was „man braucht,
will und sich leisten kann“. Zu den Themen zählte
er den Gemeindewald und die Grünflächenpflege, bei
denen er eine Personalreduktion als unausweichlich sah, sowie
die Wassergebühren und die freiwilligen Leistungen. Die
vorgeschlagene sofortige Erhöhung der Wassergebühren
um 20% wollte er nicht mittragen, zumal die in den vorgelegten
Kostenrechnungen enthaltenen kalkulatorischen Zinsen die errechneten
Verluste bei weitem überstiegen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende
prognostizierte anhand der Zahlen aus 2004 eine zusätzliche
Entlastung im Verwaltungshaushalt von 400 000 €, erklärte
sich und seine Fraktion aber dennoch bereit, eine negative Zuführungsrate
mitzutragen.
An den in der letzten Sitzung als strittige Posten ausgeklammerten
Aufwände für Partnerschaften (10 000 €) und Repräsentationen
(10 000 €) wolle die CDU festhalten, so Leuchtner, um die
Gemeinde aktionsfähig zu halten, forderte die Verwaltung
zugleich auf, mit dem Geld sparsam umzugehen. Neue Partnerschaften
sollten nur mit Unterstützung und Mitwirkung der Bürger
eingegangen werden. Auf die Streichliste setzte Leuchtner hingegen
10 000 € für kulturelle Veranstaltungen, die er nicht
zu den Kernaufgaben der Gemeinde zählte. Weitere 60 000
€ sollen nach dem Willen der CDU im Vermögenshaushalt
bei der Überplanung der Ortsmitte eingespart werden. Da
Bertold Leuchtner mit seinen Einlassungen bereits das ganze
Feld der noch offenen Punkte beackert hatte, blieb seinen Kollegen
Harald Schäfer (SPD) und Manfred Weber (FWG) nur noch übrig,
sich seinen Worten anzuschließen. Weber sah das Sparziel
der Verwaltung aus eigener beruflicher Erfahrung heraus als
erreichbar an. Harald Schäfer bezweifelte gar, daß
angesichts der bisher immer sehr großzügig kalkulierten
Ansätze das Ziel von 5% Minderausgaben tatsächlich
zum Sparen anrege.
Bürgermeister Peter Werler griff die Anregung einer Klausur
gerne auf und sah angesichts des fraktionsübergreifenden
Konsenses die Erhöhung der Wassergebühren und die
Streichung der Kindergartenzuschüsse als nicht durchsetzungsfähig
an. Betonte aber, daß die Investitionsfähigkeit des
Haushaltes erhalten bleiben müsse und stellte mäßige,
aber kontinuierliche Gebührenanpassungen in den Raum. Für
den kommenden Haushalt zählte diese Karlheinz Schäfer
(SPD) mit Friedhofsgebühren, Grund- und Hundesteuer nochmals
auf.
Einstimmig
beschloß der Rat die Erhöhung der Hundesteuer. Je
Kalenderjahr werden künftig 60 € fällig, die
sich für den zweiten und jeden weiteren Hund verdoppeln.
Im Zuchtbuch eingetragene Zuchtbetriebe müssen künftig
180 € für je fünf Hunde berappen.
Auch
der 13. Nachtrag der Firma Bold in Höhe von gut 17 000
€ für die Arbeiten an der Neuen Turnhalle passierte
einstimmig den Rat. Die Aufwände waren durch Abweichungen
vor der ursprünglichen Planung entstanden, wie aus der
Sitzungsvorlage hervorging.
Im
Vorgriff auf eine Anpassung des Bebauungsplanes Südlich
der Hauptstraße beschloss der Gemeinderat des Renndorfes
einstimmig die generelle Befreiung von den Festsetzungen des
Planes bei der Errichtung von Stellplätzen auf nicht überbaubaren
Grundstücksflächen.