Aufbruch
in der Kapellenstraße

Mit
den Baunebenkosten lässt sich das Renndorf die Sanierung
der Kapellenstraße etwa 1,1 Millionen Euro kosten. Im
Grundsatz genehmigte der Gemeinderat die vorgelegte Planung
in seiner Sitzung vom Montag. Michael
Wunsch und Peter Kirsamer stellten den Räten die vom Hügelsheimer
Ingenieurbüro Wald & Corbe angefertigte Planung vor.
Kirsamer ging von der bestehenden Situation der 408 Meter langen
Straße auf die geplanten Änderungen ein, bei denen
sich das Büro an das 1991 entwickelte Verkehrskonzept der
Gemeinde gehalten habe, das die Kapellenstraße als verkehrsberuhigten
Bereich ausweise. Die 10 Meter breite, schnurgerade Straße
werde gestalterisch verengt und die dann nur noch fünf
Meter breite Fahrbahn nach rechts und links verschwenkt um ein
Rasen zu verhindern. Die Verschwenkung werde durch die Anlage
von Parkplätzen mit Pflanzbeeten erreicht, denen sich ein
1,5 Meter breiter Gehweg anschließe. Trotz der engen Fahrbahn
sei die Begegnung zwischen PKW und LKW problemlos möglich,
stellte Michael Wunsch anhand einer Grafik dar. Durch die niveaugleiche
Gestaltung sei selbst die Begegnung zweier LKWs möglich.
In die Tiefe gehend, erläuterte Wunsch die Arbeiten im
Untergrund: der vorhandene Mischwasserkanal werde ausgetauscht
und dabei vergrößert, um die anfallenden Wassermengen
besser zu fassen. Die bestehenden Freileitungen würden
abgebaut und durch Erdkabel ersetzt werden. Entsprechende Gespräche
mit der EnBW seien im Gange. Wunsch empfahl der Gemeinde, die
40 Jahre alte Wasserleitung aus Grauguss zu ersetzen, da dieser
sehr empfindlich auf die bei den Bauarbeiten entstehenden Erschütterungen
reagiere. Die Zusatzkosten von 20 000 € würden bei
der heutigen Marktsituation im Tiefbau in den geschätzten
Gesamtkosten von 975 000 € aufgefangen werden. Auf Nachfrage
von Joachim Huber (CDU) erwiderte Wunsch, dass die Telekom keinen
Handlungsbedarf sähe, die vorhandenen Leitungen zu ergänzen
oder auszutauschen.
Etwa 50 000 € könnten eingespart werden, rechnete
Wunsch auf Nachfrage von Harald Schäfer (SPD) vor, wenn
statt mit Pflaster die Fahrbahn geteert würde. Er gab jedoch
zu bedenken, dass das Pflaster die Straße aufwerte und
Sanierungen im Untergrund erleichtere.
Die „überlegenswerten Anregungen“ aus dem kommenden
Anwohnertreffen wollte Hans-Jörg Oesterle (CDU) nochmals
im Rat diskutiert wissen. Mit dieser Maßgabe und dem Beschluss,
die Trinkwasserleitung komplett zu erneuern, wurde die vorgelegte
Planung einstimmig angenommen.
Zwar werde die Kapellenstraße als verkehrsberuhigter Bereich
bezeichnet, jedoch sei nicht daran gedacht, die Straße
durch eine entsprechende Beschilderung in eine verkehrsberuhigte
Zone gemäß Straßenverkehrsordnung umzuwandeln,
erwiderte Bürgermeister Peter Werler auf Nachfrage.
Kompromissvorschlag
vertagt
Vertagt
hatte der Rat den von der Verwaltung vorgelegten Kompromissvorschlag
mit dem Abbruchunternehmen, welches die Turnhalle abgerissen
hatte. Der Kompromiss sah vor, dass die Gemeinde zusätzliche
5 000 € für das statisch notwendige Absprießen
der Kellerdecke begleichen sollte. Kurt Lorenz (FWG) sah das
Unternehmen selbst als Verursacher der Risse in der Kellerdecke,
da es mit viel zu schwerem Gerät die Decke befahren hätte.
Harald Schäfer (SPD) kritisierte die Sitzungsvorlage, aus
der nicht der von Lorenz geschilderte Sachverhalt hervorginge.
Laut Ortsbaumeister Willi Laible sei das Unterfangen der Kellerdecke
auf jeden Fall notwendig gewesen, ob der Auftragnehmer diese
Nebenleistung jedoch hätte erkennen und im Angebot hätte
berücksichtigen müssen, sahen sich die Ratsmitglieder
außerstande zu beurteilen. Dazu müsse der Architekt
Stellung nehmen war die einhellige Meinung.
Einig
über Farbgebung
Einig
wurde sich der Rat hingegen mit dem Rohbauunternehmer über
die Verteilung der Kosten zur Übertünchung der missratene
Sichtbetonwände in der Turnhalle. Wie Bürgermeister
Peter Werler vorstellte, habe man sich mit der Firma Bold dahingehend
geeinigt, dass diese die Kosten für die farbliche Gestaltung
der Sichtbetonwände übernimmt und die Kosten (7 000
€) für den Entwurf des Künstlers Fuchs, der auch
dem Wildparkstadion und der Tiefgarage des ZKM in Karlsruhe
die Farbe gab, zwischen Rohbauunternehmer und Bauherr geteilt
werde. Die Kosten für das Streichen der Wände der
Warmlaufbahn übernähme die Gemeinde, so Werler, da
dort kein Sichtbeton geplant war.

Auf
Wunsch von Harald Schäfer wurden dem Rat dann auch die
Pläne mit dem Farbentwurf vorgelegt, damit „wir einfach
mal sehen, über was wir seit einem viertel Jahr (halbes
Jahr Version Hans-Jörg Oesterle) schwätzen“.
Auf Anregung von Claus Oesterle wird Bürgermeister Werler
den Künstler innerhalb des Honorarrahmens noch um Vorschläge
zur Gestaltung der Aussenwände der drei Schulgebäude
(Turnhalle, Haupt- und Real-, sowie Astrid-Lindgren-Schule)
als Ensemble bitten.
Umweltausschuss
wieder komplett
Manfred
Weber (FWG) rückt für die aus dem Gemeinderat ausgeschiedene
Brigitte Jakob in den Umweltausschuss nach. Sein Vertreter wird
Claus Oesterle.
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