Erweiterung
der Pferdeklinik biegt in Zielgerade ein
Mit
dem Beschluss des Gemeinderates, für die Erweiterung der
Pferdeklinik einen Vorhaben bezogenen Bebauungsplan aufzustellen,
hat die Erweiterung der Pferdklinik eine weitere Hürde
genommen.
Wie
Bürgermeister Peter Werler ausführte, habe der Rat
im November 2003 festgelegt, dass die Erweiterung der Tierklinik
an der Rennbahn auf Basis eines Vorhaben bezogenen Bebauungsplanes
erfolgen soll. Gegenüber dem damaligen Stand werde die
Reha-Klinik nicht realisiert, da der designierte Betreiber von
dem Standort Iffezheim Abstand genommen hätte. Die Planung
stellte der Stadtplaner Andreas Nölle vor, der zunächst
das Verfahren des Vorhaben bezogenen Bebauungsplanes vorstellte,
das in Iffezheim erstmals zur Anwendung komme. Gegenüber
dem normalen Bebauungsplan seien die Fristen verkürzt und
die Anzahl der am Verfahren Beteiligten geringer.
Der Bebauungsplan umfasse ein 0,9 Hektar großes Gelände
südlich und nördlich der bestehenden Tierklinik. Südlich
der Klinik stoße das Gelände an den Örtergraben.
Zwischen Stallungen und Örtergraben solle auf dem bereits
als Abstellplatz genutzten Gelände eine 8 Meter breite
und 45 langer Neubau entstehen. Unter dem 4,5 Meter tiefen Überstand
der beiden nach Innen geneigten Pultdächer soll sich auf
der Nordseite eine Vorführbahn für die zu untersuchenden
Pferde Platz haben. Auf der Westseite spanne sich das Dach 15
Meter weit über halboffene Nebenanlagen. Neben den eigentlichen
Untersuchungsräumen werden die notwendigen Nebenräume
und -anlagen sowie Stallungen in dem Gebäude Platz finden.
Die Erweiterung der Klinik war notwendig geworden, damit die
Betreiber der Klinik zur frühzeitigen Diagnostik von krankhaften
Veränderungen im Bewegungsapparat der Pferde die Szintigraphie
einsetzen können. Bei der Szintigraphie handelt es sich
um schmerz- und stressfreies, bildgebendes Untersuchungsverfahren
zur Lokalisation schmerzhafter Entzündungsvorgänge
im Bewegungsapparat. Dem Patienten wird ein radioaktiv markierter
Stoff, ein sogenanntes Radiopharmakon, intravenös injiziert,
dessen Verbleib gemäß den Durchblutungsverhältnissen
im Körper mittels der ausgesandten Strahlung festgestellt
werden kann Dadurch können die stärker durchbluteten
Entzündungsherd lokalisiert werden.
Auf einem dreieckigen Grundstück nördlich der bestehenden
Klinik sollen die notwendigen Stellplätze ihre Bleibe finden.
Dieser Platz werde mit einem wasserdurchlässigen Pflaster
oder einer wassergebunden Decke befestigt, erläuterte Nöller
auf Nachfrage von Hubert Schneider (CDU).

Erweiterung statt Abstellplatz
Die vorhandenen Biotope blieben von den Baumaßnahmen unberührt.
Bezüglich der von Schneider angesprochenen Ökobilanz
betonte der Stadtplaner, dass der Eingriff auf dem Gelände
selbst bis auf den Bodenverbrauch ausgeglichen werden könne.
Insbesondere die Biotope am Geggenauweg und entlang des Grabens
würden durch den Bebauungsplan in ihrem Bestand geschützt,
erläuterte Nöller auf Anfrage von Jürgen Heitz
(SPD). Auf Anregung von Karl-Heinz Schäfer (SPD) nahm die
Verwaltung in die Planung auf, die Parkfläche um eine Auslauffläche
zu erweitern und das Areal abzugrenzen, damit die Tiere künftig
nicht mehr auf den dahinter liegenden Privatgrundstücken
ausgeführt werden. Den Vorschlag von Harald Schäfer,
den Bebauungsplan gleich um die Zuchtanlage des Kleintierzuchtvereines
und die Reithalle des Reit- und Rennvereines zu erweitern lehnte
Peter Werler ab. Die Planungen der beiden Vorhaben sei noch
nicht so weit gediehen und die Klinikerweiterung könne
nicht länger warten. Die beiden angesprochenen Vorhaben
würden jedoch gemeinsam geplant werden.
Wie die Verwaltung in der Sitzungsvorlage ausführte, sei
die Erschließung des Geländes gesichert. Verkehrstechnisch
erfolge die Anbindung des Neubaues und der Stellplätze
über den Geggenauweg. Wasserver- und entsorgung erfolge
über die bestehenden Anschlüsse ebenso wie Stromversorgung
der EnBW.
Für die Bürgerbeteiligung ist eine 14-tägige
Offenlage der Pläne vorgesehen.
Klebearmierung
vergeben
Wie
Ortsbaumeister Willi Laible am Rande der Sitzung erläuterte,
habe sich durch den Abriss des Foyers die Deckenstatik der Vereinsräume
des Fanfarenzuges verschlechtert. Daher sei es notwendig geworden,
durch Aufkleben von Lamellen die Tragkraft der Decke zu erhöhen.
Ob auch mit einkalkuliert wurde, dass dort die „Trompeten
von Jericho“ spielten, wollte Kurt Lorenz vom Architekten
wissen. Herbert Basler beruhigte, er ginge davon aus, dass trotz
Trompetenklang die Tragfähigkeit der Decke erhalten bleibe.
Harald Schäfer mahnte einen baldigen Sachstandsbericht
mit Diskussion über den Baufortschritt an, was ihm vom
Bürgermeister für die nächste Sitzung versprochen
wurde. Einstimmig wurde der Auftrag über gut 10 000 €
an eine Firma aus Bayern vergeben.
Gebühren
für Klärgruben und – anlagen angepasst
Nachdem in der letzten Sitzung die Gebühren für Frisch-
und Abwasser den erhöhten Kosten angepasst wurden, setze
der Rat die Gebühren für Schlamm aus Kleinkläranlagen
bzw. Abwässer aus Gruben auf 1,57 € je Kubikmeter
fest. Noch zehn Anlagen oder Gruben gäbe es im Ort noch,
erläuterte Kämmerer Siegbert Heier auf Nachfrage von
Jürgen Heitz, deren rechtzeitige Leerung er überwache.
Haushaltssatzung beschlossen
Nach zwei Vorberatungen beschloss der Rat der Renngemeinde die
Haushaltssatzung 2004. Wie Peter Werler nochmals kurz zusammenfasste,
betrage das Volumen 12,3 Millionen € mit einer Investitionssumme
von 4 Millionen €. Dazu müssten 1 Million € an
Krediten aufgenommen werden. Alle drei Fraktionen zollten der
Verwaltung Lob, für ihre Arbeit. Berthold Leuchtner (CDU)
nutzte die Gelegenheit den Haushalt zu kommentieren: Der Verwaltungshaushalt
sei von anhaltender Ertragsschwäche gekennzeichnet. Eine
Stabilisierung auf niedrigem Niveau zeichne sich ab. Der Vermögenshaushalt
zehre an den Rücklagen, die ebenso wie die Liquiditätsreserven
zur Neige gingen. Er mahnte die Verwaltung an, künftig
Maß zu halten, der Sanierung Vorrang vor Neuinvestitionen
zu geben und Investitionen in neue Projekte vorsichtig abzuwägen.
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