„Rentnerpower“
macht's möglich
Gut
acht Monate nach dem ersten Spatenstich konnte der Kleinkaliberschützenverein
Iffezheim (KKSVI) am Wochenende seine neue Schießanlage
einweihen. Zwar stünden noch etwas Kosmetik im Innern und
die Gestaltung der Außenanlagen an, der Trainingsbetrieb
könne jedoch wieder aufgenommen werden, so Oberschützenmeister
Harald Huber. Zahlreiche
Gäste konnte Harald Huber begrüßen, als für
den Verein der seit einen halben Jahrhundert gehegte Wunsch
nach der räumlichen Zusammenführung der Schießdisziplinen
in Erfüllung ging. Von den Anfängen im Gasthaus „Sternen“
in den Nachkriegsjahren, über den Eiskeller der „Sonne“
und den Schießstand im Keller der „Neuen Turnhalle“
zeichnete Huber den Weg der Luftgewehrschützen, die nun
zusammen mit den Pistolen- und Kleinkaliberschützen eine
neue Heimat im Oberwald gefunden haben. Für die finanzielle
Unterstützung bei der „größten Herausforderung
der Vereinsgeschichte“, bedankte sich Huber bei Bürgermeister
Peter Werler, der stets „hinter dem Verein und dem Bauvorhaben
gestanden“ habe, ebenso wie bei den Gemeinderäten.
Besonders dankte Huber den Hügelsheimer Schützenkollegen,
die „wie selbstverständlich“ ihre Anlage für
Training, Jugendausbildung und Wettkampf zur Verfügung
gestellt hätten.
Mit 4 180 Stunden stellte Oberschützenmeister Huber die
Eigenleistung der Vereinsmitgleider heraus und dankte ihnen
dafür. Insbesondere die Rentner lobte Huber, von denen
einige über 300 Stunden Einsatz gezeigt hätten. Nie
hätte er mit weniger als 20 Einsatzkräften an den
Wochenenden rechnen müssen.
Bürgermeister Peter Werler sprach von einem „stolzen
Tag“ für Verein und Gemeinde, an dem die „neue,
zeitgemäße Sportanlage“ ihrer Bestimmung übergeben
wurde. Die Gemeinde habe mit ihrem Zuschuss von 356 000 €
zu den 750 000 € Baukosten „großzügige
und nicht alltägliche Hilfe“ geleistet. Die finanzielle
Unterstützung der Gemeinde sei aber nicht nur als Zuschuss
zu verstehen, sondern auch als Entschädigung dafür,
durch den Auszug aus der Turnhalle Raum für andere Vereine
geschaffen zu haben. Das lobenswerte Engagement der Vereinsmitglieder
und die zahlreichen Spenden und Zuschüsse der beteiligten
Firmen hätten gezeigt, daß „Bürger- und
Gemeinsinn keine hohlen Phrasen seien“, konstatierte der
Verwaltungschef.
Architekt Norbert Jakob lobte die „Rentnerpower“,
die wie die „Heinzelmännchen über Nacht gezaubert
hätten“. Ohne sie sei der große Kraftaufwand
nicht möglich gewesen, so der Planer. Die Schützen
hätten sich ihre „heitere Vereinsstätte“
verdient. Eine Barspende gab's von den Iffezheimer Vereinen,
bei deren Überreichung Peter Banzhaf seiner Hoffnung Ausdruck
gab, daß die Abwesenheit von Bürgermeister Peter
Werler es am kommenden Wochenende leichter mache, den Gemeinderat
beim Vereinsschießen „wegzuputzen“.
Pfarrer Markus Krettenauer gab der Anlage seinen Segen, damit
die Waffen nicht missbraucht würden.
Der erste Landesschützenmeister Peter Bleich dankte der
Gemeinde für ihre großzügige, finanzielle Hilfe
und überreichte zur Einweihung das Wappen des südbadischen
Schützenverbandes. Weitere Glückwünsche kamen
von Kreisschützenmeister Ewald Haug und von Hans Gongl
vom Schützenkreis Rastatt.
Kassier Wolfgang Leuchtner überreichte Elke Huber Blumen
als Dank, daß sie ertragen habe, den rührigen Vorsitzenden
kaum zu Hause gehabt zu haben.
Den ersten Schuß auf der neuen Anlage feuerte Bürgermeister
Peter Werler auf die Einweihungsscheibe ab. Getroffen hat er
übrigens, zwar nicht die aufgemalte Zielscheibe, aber immerhin
den großzügigen Holzrahmen.
Am Rande der Veranstaltung nahm Oberschützenmeister Harald
Huber zu den Überschreitungen von Kosten- und Zeitrahmen
Stellung. Zum Teil seien Verzögerungen durch verspätete
Lieferungen entstanden, so Huber. Des weiteren seien Gewerke
wie der Kugelfang zu optimistisch kalkuliert worden. Daneben
seien auch ungeplante Mehrarbeiten wie die Erstellung einer
Stützmauer entlang des Gestadebruches angefallen. Zusatzkosten
seien durch verschärfte Gesetzesvorgaben und erwähnte
Zuastzgewerke entstanden. Die Erneuerung der Stromanbindung
habe mit 30 000 € zu Buche geschlagen.
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