Pferdeklinik
kann erweitert werden
Im Grundsatz stimmte der Iffezheimer
Rat der Erweiterung der Pferdeklinik an der Rennbahn zu. Die Einzelheiten
werden in einem Vorhaben bezogenen Bebauungsplan ausgearbeitet.
Wie Bürgermeister Peter Werler
ausführte, soll die bereits in Deutschland zu den größten
ihrer Art zählende Pferdeklinik an der Rennbahn um wesentliche Bereiche
erweitert werden. Die Konzeption sähe unter anderem eine fachlich
qualifizierte Physiotherapie im Bereich der postoperativen Rehabilitation
vor. Zur Früherkennung krankhafter Prozesse des Bewegungsapparates
soll eine Szintigrafiestation eingerichtet werden.
Laut Fachpublikationen ist die Szintigrafie
die Methode der Wahl zur Lokalisierung von Entzündungsherden an Knochen,
Gelenken oder Bandansätzen. Dazu wird dem Betroffenen eine radioaktive
Substanz injiziert. Die Substanz dient dazu, die Stoffwechselaktivitäten
im Körpergewebe mit Hilfe eines aufgenommenen Bildes darzustellen,
da sich das Radiopharmakon im normalen und krankhaften Knochengewebe
unterschiedlich schnell anreichert. Dadurch können die Krankheitsherde
lokalisiert werden.
Durch die Einführung der Szintigrafie
wird die Pferdeklinik zu den wenigen europäischen Anstalten gehören,
die eine solche Diagnosetechnik zur Früherkennung von Skeletterkrankungen
anbieten, so Werler weiter. Die Planunterlagen sehen die Szintigrafiestation
auf dem bisherigen Transporterabstellplatz zwischen den beiden Biotopen
in den Gewannen „Ochsenfeld“ und „In den Lehmlöchern“ vor. Wie Dr.
Kai-Wigand von Salmuth von der „Tierklinik an der Rennbahn“ auf telefonische
Nachfrage erläuterte, soll bereits zum 1. August eine provisorische
Szintigrafiestation in den bestehenden Gebäuden eingerichtet werden.
Die Erweiterung sieht für den
Bereich Rehabilitation fünf neue Gebäude zwischen „Geggenauweg“
und „Bannscheidgraben“, westlich des bestehenden Komplexes vor. Wie Dr.
von Salmuth weiter berichtete, sollen im Bereich postoperative Rehabilitation
20-24 Boxen entstehen. Ersatz für die wilden Parkplätze soll
nördlich der Kleintierklinik und Reithalle entstehen.

Bürgermeister Werler schlug
dem Rat vor, die Erweiterung im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes
zu verwirklichen, dessen Kosten ebenso wie die Erschließungsmaßnahmen
und etwaige Ausgleichsmaßnahmen vom Vorhabenträger zu tragen
seien. Für Hubert Schneider (CDU) war es wichtig, daß die Planung
den Erhalt des Schilfgürtels längs des Bannscheidgrabens vorsieht
und das Biotop zwischen Klinik und Boxendorf nicht angegriffen wird. Schneider
sah ebenso wie Jürgen Heitz (SPD) die Gefahr, daß im Laufe der
Planung die benötigte Fläche „scheibchenweise“ ausgedehnt werde.
Bürgermeister Werler entgegnete diesen Befürchtungen, daß
die Vorlage lediglich die Qualität einer Bauvoranfrage habe und die
Bebauungsplangrenzen in den Händen des Gemeinderates lägen, denn
dieser habe die Planungshoheit. Brigitte Jakob und Wolfgang Weber (beide
FWG) sahen auf die Gemeinde weitere Kosten zukommen, da ihrer Ansicht nach
das mit der Erweiterung der Klinik einhergehende erhöhte Verkehrsaufkommen
vom Geggenauweg nicht mehr bewältigen werden könne und dieser
ausgebaut werden müsse. Bisher sei an einen solchen Ausbau nicht gedacht,
so Werler, jedoch wolle er mit der Klinik über mögliche Kostenbeteiligungen
reden. Harald Schäfer (SPD) wollte in der Planung verankert sehen,
daß der Vorhabenträger für das Gelände der notwendigen
Ausgleichsmaßnahmen selbst sorgen müsse. Berthold Leuchtner
fasste den „positiven Grundtenor“ zusammen: die Erweiterung bringe
eine „außerordentliche Aufwertung“ des Betriebs mit und „passe vom
Konzept her genau hierher“. Die Rahmenbedingungen müßten aber
passen. Mit der Enthaltung durch Hubert Schneider stimmte der Rat der Renngemeinde
der Erweiterung der Pferdklinik grundsätzlich zu. Das Vorhaben soll
im Wege eines Vorhaben bezogenen Bebauungsplanes verwirklicht werden.
Einmütig lehnte der Iffezheimer
Rat das Ansinnen des Rastatter Bürgermeisters Walker ab, sich mit
dem jeweils errechneten jährlichen Defizit pro Iffezheimer Schüler
am Verlust der städtischen Musikschule zu beteiligen. Mittelzentrum
zu sein habe eben seine Vor- und Nachteile, so Werler in der Begründung
seiner Ablehnung. Da Iffezheim einerseits mit der Musikschule Allegro und
dem Musikverein zwei hervorrragende Ausbildungsstätten habe und andererseits
die Gemeinde keinen Einfluß auf die Höhe des Defizites der städtischen
Musikschule habe, komme für ihn eine solche Beteiligung nicht in Betracht.
Er empfahl dem Rastatter OB eine Gebührenordnung für die Musikschule
aufzustellen und es den jeweiligen Heimatgemeinden dann zu überlassen,
in welcher Höhe die Schüler bezuschußt werden.
Einstimmig billigte der Rat der Renngemeinde
die Betriebskostenabrechnung der beiden von der katholischen Kirchengemeinde
getragenen Kindergärten. Die politische Gemeinde trägt 40 Prozent
der Personalkosten, sowie die Hälfte des Betriebsverlustes der Kindergärten.
Diese summierten sich einschließlich der Zuschüsse für
die Beiträge der Erst- und Zweitkinder für das Jahr 2002 auf
291 353 Euro. Für 2003 wurden Vorauszahlungen in Höhe von 220
000 Euro verabschiedet.
Einstimmig genehmigte der Rat den
Bauantrag der Anglerkameradschaft Iffezheim, das undichte Flachdach der
alten Toilettenlage am Qellloch durch ein Satteldach zu ersetzen und die
Anlage um einen Lagerraum zu erweitern.
Ihrer Besorgnis, daß die Kinder
des bilingualen Baden-Badener Kindergartens „Petit Prince“ bei der Besetzung
des neuen bilingualen Zuges vorrangig behandelt würden, gaben Harald
Schäfer und Jürgen Heitz (SPD) Ausdruck. Bürgermeister Peter
Werler bekräftigte, daß der Zug nicht für Auswärtige
eingerichtet worden sei, sondern natürlich die Iffezheimer Kinder
bevorzugt werden müssten.
Etwas ungehalten reagierte Harald
Schäfer auf Berichte in der Tagespresse und dem Gemeindeanzeige, nach
denen das Iffezheimer Gewann „In den langen Jaucherten“ nördlich der
B500 für Ausgleichsmaßnahmen bei der Erweiterung des Rollfeldes
auf dem Baden-Airpark vorgesehen sei. Es könne nicht sein, daß
Iffezheim Gelände für den Flughafenausbau abgebe. „Die Gemeinde
Iffezheim hat kein Gelände zu verschenken“ so sein Tenor. Ausgleichsmaßnahmen
sollten auf dem Airparkgelände stattfinden. Bürgermeister Werler
beschwichtigte, daß die Planung nur vorsehe daß Iffezheim Gelände
zur Verfügung stellen solle. Selbstverständlich habe es keine
Zugeständnisse seinerseits gegeben. Dies sei das Recht des Gemeinderates,
der im Zuge des Planfeststellungsverfahrens entscheiden werde.
Als „Bürger Harald Schäfer“,
bedankte sich der Gemeinderat für die Ostergrüße des Bürgermeisters
im Gemeindeanzeiger, vermisste sogleich jedoch die Glückwünsche
des Gemeinderates und der Verwaltung. „Mea culpa“ entschuldigte sich der
Iffzer OB und versprach, daß es beim nächsten Mal anders werde.
Aus nicht öffentlicher Sitzung
teilte Bürgermeister Peter Werler mit, daß ein Organisationsgutachten
mit einer Stellenbewertung der Mitarbeiter des Bauhofes in Auftrag gegeben
wurde
Gell Werner, dinge zwi Bouwoträ
sin ouw durchgonge.
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