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Kommentar
zum Frühjahrsmeeting 2002
Das Frühjahrsmeeting ist zu
Ende. Der Club mußte einen dramatischen Zuschauerrückgang hinnehmen.
Dies jetzt dem schlechten Wetter usw. zuzuschreiben ist grob fahrlässig
und geht an der Realität vorbei. Die Besucher bleiben verärgert
weg. Verärgert darüber, daß man ihnen für die Tribünenplätze
auf dem II. Platz einen Obulus abverlangt. Verärgert darüber,
daß trotz spärlich besetzter Plätze der Zugang verwehrt
bleibt. Der Club kann damit rechnen, daß sich der Rückgang im
August fortsetzt. Der Besucher ist nicht mehr bereit, erstklassige Preise
für zweitklassigen Sport zu bezahlen. Renntage mit einem Ausgleich
I als Hauptereignis, bekommt er mittlerweile auch in Mannheim geboten.
Selbst der große Mercedes-Benz-Preis wurde von Supercrack Samum lediglich
als Saisonaufgalopp benutzt.
Allenthalben wird man in der Lichtentaler
Allee Freudentänze wegen des Umsatzpluses aufführen. Jedoch sollte
man sich im Rothschild'schen Palais keinen Illusionen hingeben, denn zum
einen ist man noch 12% unter dem Umsatz von vor zwei Jahren, zum anderen
wird der Wetter realisieren, daß er für Sieg- und Platzwetten
60% und bei der Zweier- und Dreierwette 20% mehr an Mindesteinsatz hinblättern
muß. Er wird seinen Euro bewußter einsetzen, ein Trend, der
sich schon am letzten Meetingtag abzeichnete.
Die numerierten Plätze 200
Meter vom Ziel entfernt, werden vom Publikum nicht angenommen; und das
ist gut so.
Den Termin erster April zu dem die
Finanzierung der Tribünen hätte stehen sollen, hat der Club ungenutzt
verstreichen lassen. Ob die Zeit für die Bauanträge usw. jetzt
noch ausreicht, um nach der Großen Woche mit dem Neubau der Clubtribünen
zu beginnen ist fraglich. Eh' bleibt ein gewisses Gerüchle haften,
wenn man sich klarmacht, wie viele Steuergelder in dieses Projekt fließen.
Denn schließlich wird die Tribüne nur für die „Großkopfede“
gebaut werden. Im Gegenzug sollten daher Oleanderturm, Iffezheimer Tribüne
und die obere Sattelplatztribüne wieder frei zugänglich werden.
Frei zugänglich für Otto Normal, damit der Besuchertrend umgekehrt
werden kann. Die Großkopfede allein werden die Rennen nicht am Leben
erhalten.Und ob es die Anderen tun werden oder diese eher sagen: „So nicht
Herr Joyeux!“, hängt vom Club ab.
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