Haushalt unter Dach und Fach

In der letzten Arbeitssitzung des scheidenden Bürgermeisters Otto Himpel am 18.03.2002 verabschiedete der Gemeinderat der Renngemeinde den Haushalt 2002. Er umfaßt insgesamt 14,4 Millionen Euro und sieht eine Kreditaufnahme von 1,3 Millionen Euro vor.
Um den Räten einen Überblick über den derzeitigen Stand der Gemeindefinanzen zu geben, legte Bürgermeister Otto Himpel zunächst den vorläufigen Rechnungsabschluß 2001 vor. Die Einnahmen im Verwaltungshaushalt lagen im abgelaufenen Jahr bei 16,9 Millionen Mark. Die Ausgaben beliefen sich auf 13,8 Millionen Mark, so daß gegenüber dem Planansatz von 2 Millionen sogar 3 Millionen Mark dem Vermögenshaushalt zugeführt werden konnten. Die größten Brocken auf der Sollseite waren 4,3 Millionen Mark an Kreis-, Gewerbesteuer- und Finanzausgleichsumlage,  sowie die Personalausgaben mit 3,2 Millionen Mark. 
Durch Baumaßnahmen in Höhe von 5,3 Millionen Mark kletterten die Ausgaben im Vermögenshaushalt auf 6,7 Millionen Mark. Zu deren Finanzierung mußten 2,4 Millionen Mark der Rücklage entnommen werden, die auf 7 Millionen Mark zurückging.
Die Zahlen für den Haushalt 2002 wurden dem Rat von Bürgermeister Himpel und Kämmerer Siegbert Heier in Euro vorgelegt. Mit Ein- und Ausgaben im Verwaltungshaushalt von 8,2 Millionen Euro, sowie im Vermögenshaushalt in Höhe von 6,1 Millionen Euro liegt er mit umgerechnet 28,2 Millionen Mark knapp unter dem Rekordhaushaltsansatz von 1998. Die umfangreichen Baumaßnahmen werden eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,3 Millionen Euro notwendig machen, so Himpel, die aber erst in 2003 geliehen werden müssen. Wie Himpel weiter ausführte, seien zur Finanzierung des Haushaltes weder Steuerhebesätze noch Gebühren erhöht worden. 
Auf die die Fest- und Freilufthalle, sowie den Rennbahnparkplatz und die Wasserversorgung umfassenden Eigenbetriebe der Gemeinde eingehend, erläuterte Himpel, daß den Einnahmen von 503 652 Euro Ausgaben in Höhe von 667 573 Euro entgegenstünden, so daß die Eigenbetriebe mit einem vorraussichtlichen Minus von 163 921 Euro in 2002 abschließen werden. Diese Zahl stände unter Vorbehalt, da Näßeschäden im Flachdach über dem Foyer, dem Küchentrakt und den Künstlergarderoben der Festhalle entdeckt worden seien. Die Sanierung des Flachdaches sei auf 80 000 Euro veranschlagt worden.
Angesichts eines Kostendeckungsgrades unter 30 Prozent regte Karl-Heinz Schäfer (SPD) an, nach der Sommerpause die Bestattungsgebühren auf den Prüfstand zu stellen. Laut Himpel, ein undankbares Thema, denn schließlich müsse man heute einen Bausparvertrag abschließen, um ordentlich beerdigt zu werden. Karl Manz (FWG) thematisierte das „alljährliche Ritual“ der Sperrvermerks für die Gelder der Haupt- und Realschule (HRS). Unterstützt von Karl-Heinz Schäfer erläuterte der Bürgermeister, daß die HRS eine Prioritätenliste aufstellen müsse. Die Schule würde bekommen, was sie brauche, müsse jedoch abwägen, was weniger wichtig und was unaufschiebbar sei. Die letztendliche Entscheidung, wie die Gelder verwendet würden liege beim Gemeinderat, bekräftigte Bertold Leuchtner (CDU).
Leuchtner dankte der Verwaltung für die zügige Erstellung des Haushaltplanes. Er forderte - wie auch Manfred Weber (FWG) - die Verwaltung auf, bei der Abdichtung des Regenrückhaltebeckens am Forlenspitzen und der Sanierung der Kläranlage „am Ball“ zu bleiben. Leuchtner rechtfertigte den tiefen Griff in die Rücklage und die Kreditaufnahme, denn schließlich betrügen die Investitionen in die Zukunft der Renngemeinde, unter anderem der Sporthallenumbau, weit über 4 Millionen Euro. Weiterhin möchte Leuchtner von der Verwaltung zur Sommerpause eine Aufstellung über die rückläufigen Überschüsse aus dem Verwaltungshaushalt und deren Ursachen. Manfred Weber schloß sich den Dankesworten von Bertold Leuchtner an und verdeutlichte, daß ihm persönlich die Gestaltung des Platzes vor der Grundschule am Herzen liege. Harald Schäfer (SPD) gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß der Haushalt so nicht in Erfüllung gehe und gab sich zuversichtlich, daß die Verwaltung die gesetzte Prioritätenliste wie bisher mit Erfolg umsetzen werde. 
Da die Gemeinderäte Otto Himpel aus seiner letzten Arbeitssitzung „nicht gerade so gehen lassen wollten“ überreichte ihm Karl-Heinz Schäfer als dienstältester Gemeinderat die Tagesordnung und das Protokoll von Himpels erster Gemeinderatssitzung am 24. April 1978. Die Kopien waren von sämtlichen noch lebenden damaligen und den heutigen Gemeinderäten unterschrieben.
Als Lebensältester wurde Kurt Lorenz für die Vereidigung und Verpflichtung des neuen Bürgermeisters bestellt.
 

 
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