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Gemeinderatssitzung
Der Gemeinderat beschloß einstimmig
37 363 Euro an bereits gewährten Zuschüssen zur Ortskernerneuerung
zurückzuzahlen. Die Rückforderung durch den Sanierungsträger
sei gerechtfertigt, so Bürgermeister Peter Werler,da die Gemeinde
auch Grundstückskäufe abgerechnet habe, die nicht für öffentlichen
Zwecke benötigt würden und daher nicht zuschußfähig
gewesen seien. Da keine Haushaltsmittel eingestellt wurden, schlug der
Verwaltungsleiter vor, die Mittel zunächst aus dem Topf für die
Stichstraße von der Hügelsheimer Straße ins Sanierungsgebiet
zu entnehmen. Da auf absehbare Zeit keine rechtskräftige Umlegung
zu Stande komme, stünde der Bau der Straße nicht unmittelbar
bevor, erläuterte Werler seinen Vorschlag. Auf Nachfrage von Hubert
Schneider (CDU) bekräftigte Werler, daß der Bau der Straße
nicht zurückgestellt würde, sondern im Gegenteil sogar die Möglichkeit
eines Baubeginns ohne rechtskräftige Umlegung geprüft werde.
Es ginge jetzt darum, die Zuschüsse zeitnah zurückzuzahlen.
Erledigt hatte sich die Abstimmung
über die Vorhaltung von vier Parzellen in der Kleingartenanlage Plohn
seitens der Gemeinde für eine spätere Erweiterung des Bauhofes.
Die Grundstücke sind bereits unterverpachtet und zum Teil bebaut.
Der 1998 mit dem „Gartenfreunde Iffezheim e.V.“ geschlossene Pachtvertrag
sah zunächst vor, daß die Parzellen außschließlich
an Iffezheimer Bürger weiterverpachtet werden dürften, erläuterte
der Bürgermeister die Situation. Trotz mehrerer Anzeigen im Gemeindeanzeiger
hätten lediglich vier Iffezheimer Bürger ihr Interesse in die
Tat umgesetzt. Zum 31. Mai 2002 sei die Sperrfrist für die Vergabe
an andere Interessenten abgelaufen und, wie auch Vereinsvorsitzender Patrick
Moser bestätigte, das außerörtliche Interesse so stark
gewesen, daß alle Parzellen mittlerweile vergeben und mit Baumaßnahmen
begonnen worden sei. Da die Verwaltung für die nächsten 15 bis
20 Jahre keinen Erweiterungsbedarf für den Bauhof sieht, sei derzeit
eine Ausgliederung von Grundstücken aus dem Pachtvertrag nicht dringend
notwendig, begründete der Verwaltungsleiter die Rücknahme der
Beschlußvorlage. Sollten sich dies in einigen Jahren ändern,
sei der Pachtvertrag immer noch kündbar und die Grundstücke ständen
gegen Entschädigung der Pächter für eine Bauhoferweiterung
zur Verfügung. Der Rat schloß sich der Sicht der Verwaltung
an, womit das Thema Kleingartenanlage aber noch nicht vom Tisch war. Die
Gemeinderäte Jürgen Heitz (SPD) und Manfred Weber (FWG) berichteten
von Klagen über Lärmbelästigungen. Anwohner hätten
sich beschwert, daß sonn- und feiertags gehämmert, gebohrt und
betoniert werde. Ebenso monierten Einwohner der Mattenerlenstraße
den angebrachten Sichtschutz, fuhr Weber fort. Durch den Bebauungsplan
seien die Bewohner der Straße in der Gestaltung ihrer Grundstücke
stark eingeschränkt gewesen und hätten kein Verständnis
dafür, wenn am Kopf der Straße nun solcher Wildwuchs toleriert
werde. Peter Werler versprach diesbezüglich mit den Gartenfreunden
Kontakt aufzunehmen.
Fünf der sechs vorgelgten Bauanträge
stimmte der Rat einstimmig zu.
Hierbei wurde auch dem Abriß
des Anwesens Bergasse 3 (Saugaß) zugestimmt.
Eine generelle Diskussion über
den Umfang von Befreiungen vom Bebauungsplan löste die Wiedervorlage
eines geänderten Bauantrages im Mittelweg aus, der zwei Befreiungen
vorsah. Karl-Heinz Schäfer (SPD) regte an, beim Verkauf von
gemeindeeigenen Grundstücken auf die Einhaltung des Bebauungsplan
zu dringen und keine Befreiung zuzulassen. Dieser Auffassung widersprach
Karl Manz, der eine Prozeßwelle kommen sah und daher gleiches Recht
für alle forderte. Da die Abweichungen vom Bebauungsplan immer häufiger
und massiver würden, werde der Rat seine Befreiungspraxis überdenken,
so der Tenor quer durch die Fraktionen. Ein Bauvorhaben in der Sternenstraße
wurde in der vorliegenden Form abschlägig beschieden. Gegenüber
der Umgebungsbebauung steuere die geplante Maßnahme auf eine nahezu
100 prozentige Überbauung zu. Die Verwaltung werde das Gespräch
mit den Bauherren suchen, um einen genehmigungsfähigen Kompromiß
zu erzielen, zumal die Nutzung innerörtlicher Flächen der Ausweisung
neuer Flächen an der Periferie vorzuziehen sei, wie Neingold Merkel
(CDU) in die Diskussion einbrachte.
Der Zuschauerrückgang beim
Frühjahrsmeeting habe sich auch bei der Parkplatznutzung widergespiegelt,
stellte Peter Werler bei der Präsentation der Umsatzzahlen fest. Knapp
drei Prozent weniger Fahrzeuge seien gezählt worden. Da die Parkplatzgebühren
nach Jahren auf drei Euro erhöht wurden, seien die Einnahmen des defizitären
Parkplatzbetriebes dennoch gestiegen.
Auf Frage aus der Einwohnerschaft,
ob für die Zuschüsse zum Tribünenbau als Gegenleistung die
Rücknahme der Sitzplatzgebühr vereinbart worden sei, verneinte
Bürgemeister Werler, versprach aber, dies in den Verhandlungen zu
thematisieren
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