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Bauanträge
bestimmten Werlers erste Sitzung

Für fünfundzwanzig Jahre
Zugehörigkeit zum öffentlichen Dienst erhielt Forstwirt Jürgen
Vogel aus den Händen von Bürgermeister Peter Werler eine
Urkunde und eine Armbanduhr mit dem Pferdemotiv der Renngemeinde.
Bürgermeister Peter Werler zeigte
sich erfreut, daß seiner ersten Gemeinderatssitzung eine kurze Tagesordnung
zu Grunde lag und er ein großes Auditorium begrüßen konnte.
Die siebte Hauptschulklasse der Iffezheimer Haupt- und Realschule lies
den Zuhörerraum aus allen Nähten platzen. Zusätzliche Stühle
mußten herbeigeschafft werden. Zusammen mit Referendar Sascha Fecht
statteten sie dem Kommunalparlament ihren Besuch ab, da ihr Gemeinschaftsunterricht
gerade die Politik zum Thema hat.
Leider war an diesem Tag im Rathaus
nicht das große Gestalten angesagt. Lediglich Bauanträge standen
auf der Tagesordnung.
Abschlägig beschieden wurde
ein Antrag im Baugebiet „Südlich der Hauptstraße“, die Baulinie
um fast das Doppelte der erlaubten Länge zu überschreiten, um
für eine Einliegerwohnung im Keller einen separaten Eingang zu ermöglichen.
Der Gemeinderat schloß sich dem ablehnenden Votum des Bauausschusses
an, zumal die Einliegerwohnung über den normalen Kellerabgang erreicht
werden könne.
Der Gemeinderat vertagte die Entscheidung
über den Antrag auf Errichtung zweier Schleppgauben, so die Definition
von Ortsbaumeister Willi Laible, um die Stellungnahme des Baurechtsamtes
in Rastatt abzuwarten. Wie Peter Werler ausführte, verstoße
das Vorhaben gegen den Bebauungsplan „Zwischen Haupt- und Hügelsheimerstraße“,
da jede Gaube länger als ein Drittel der Gebäudelängsseite
sei und die erforderlichen Abstände von je zwei Metern zur Giebelseite
nicht eingehalten würden. Wie Kurt Lorenz (FWG) befürchteten
weitere Ratsmitglieder einen Präzedenzfall zu schaffen, das
sich um das erste Gebäude im überplanten Gebiet handele. Nach
der Stellungnahme durch das Baurechtsamt wird der Antrag erneut auf die
Tagesordnung kommen.
Der Rat stimmte dem Änderungsantrag
der katholischen Pfarrgemeinde zu, die ehemalige Schwesternstation beim
Kindergarten St. Christopherus in der Rennbahnstraße nur zu zwei
statt der ursprünglich geplanten vier Wohnungen umzubauen. Da
in diesem Bereich kein Bebauungsplan vorliegt, wurde gemäß Baugesetzbuch
auch der Versetzung der Garagen zugestimmt.
Wie Bürgermeister Werler berichtete,
sei die Haushaltssatzung vom Prüfungs- und Kommunalamt am 19. März
genehmigt worden. Seitens der Prüfer sei eine Erhöhung sowohl
der Grund- als auch der Gewerbesteuer angeregt worden, um die Ertragskraft
des Verwaltungshaushalts zu erhöhen, zitierte Werler aus dem Schreiben
des Landratsamtes. Ebenso sollten das Bestattungswesen und die Eigenbetriebe
nicht subventioniert werden.
Beim Tagesordnungspunkt „Fragen
der Bürger“ monierten die Hauptschüler die undichten Fenster
an der Haupt- und Realschule. „Wann wird das Jugendzentrum gebaut?“ lautete
ihre zweite Frage. Peter Werler bat die Jugendlichen um Geduld, denn zunächst
müsse ein Konzept erarbeitet werden. Man wolle nichts übers Knie
brechen, sondern etwas Vernünftiges machen, so Werler. Da im laufenden
Haushalt keine Mittel eingeplant sind und der Gemeinderat über das
Konzept, seine Finanzierung und die notwendigen Planstellen erst noch beschließen
muß, wird es dieses Jahr noch nichts werden, war den Worten Werlers
zu entnehmen.
Mit artigem Beifall bedachten Rat
und Zuhörer Bürgermeister Peter Werler für seine erste Ratssitzung.
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