Gemeinderatssitzung

Einstimmig bewilligte der Rat gut 22 000 Euro für den Umbau des Büros des Bürgermeisters Peter Werler und des dazugehörenden Vorzimmers. Die Einrichtung aus der Amtszeit Franz Xaver Hubers soll noch in diesem Jahr vollständig abgelöst werden. Wie Werler erläuterte, werde die neue Einrichtung dem Stil des Bürgerbüros angeglichen. Dies habe er übrigens mit den weiteren Räumlichkeiten ebenfalls im Sinn, gab er einen Ausblick auf weitere Renovierungsmaßnahmen. Mit den Arbeiten für das Amtszimmer wurde die Firma Neiniger beauftragt. 
Mit der Vergabe der Erschließungsarbeiten wurde der erste Bauabschnitt im Baugebiet Hügelsheimerstraße in Angriff genommen. Für knapp 82 000 Euro wurde der Bau einer Stichstraße zur Erschließung der rückwärtigen Bebauung an die Fa. Horn aus Ottenhöfen in Auftrag gegeben. Entgegen dem Wunsch einiger Anwohner wird die Straße mit einem Pflasterbelag versehen. Laut Andreas Augustin vom baubegleitenden Ingenieurbüro Miltner aus Karlsruhe, sehe ein 1991 erstelltes Gutachten für, wie die hier vorliegende, verkehrsberuhigte Straße einen Pflasterbelag vor. Nach diesen Gestaltungsmerkmalen seien im letzten Jahrzehnt in Iffezheim die Straßen ausgeführt worden, stellte er fest und gab als Vorbild die Dreherstraße an. Augustin gestand ein, daß die Pflasterung mit etwa 5 000 Euro mehr zu Buche schlage als ein bitumöser Belag. Dies sei auch der Grund für die Einwendungen der Anwohner, flocht Bürgermeister Werler auf Nachfrage ein, da diese die Erschließungskosten niedrig halten wollten. Einstimmig votierte der Rat dennoch für den Pflasterbelag.
Wie schon öfters in der Vergangenheit stand das Regenrückhaltebecken am Rande des Industriegebietes auf der Tagesordnung. Knapp 220 000 Euro läßt sich der Rat der Renngemeinde die Abdichtung der Sohle des Beckens kosten. Wie Andreas Augustin erläuterte, sei die Abdichtung notwendig, da das Becken im Wasserschutzgebiet läge und dort keine Versickerung stattfinden dürfe. Die Arbeiten beschreibend, führte er aus, daß der Oberboden und eine etwa 30 Zentimeter starke Kiesschicht zunächst abgetragen würden. Nach Einbau einer etwa 1 cm starken Betonit-Schicht werde der Aushub wieder aufgetragen und eingesät. Das 25 000 Kubikmeter fassende Becken sei so ausgelegt, daß erst ein 50-jähriges Unwetter es zum Überlaufen brächte, ergänzte Augustin auf Nachfrage von Wolfang Neiniger, CDU-Gemeinderat und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Industriegebiet. Selbst dann läge der Wasserspiegel aber noch unter dem Straßenniveau, so Augustin. 
Bürgermeisterstellvertreter Kurt Lorenz behandelte den Tagesordnungspunkt 1.5. Einstimmig befreite der Rat den Bürgermeister Peter Werler von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Südlich der Hauptstraße“. Die Terrasse des Neubaues der Eheleute Werler darf auf einer Breite von 7,5 Metern das Baufenster um 3 Meter überschreiten. Im Bauauschuß sei kräftig gestichelt worden, war von Teilnehmern zu hören, da Bürgermeister Werler als ausgesprochener Gegner von Befreiungen gilt. Aber bei Terrassen sehe er das nicht so eng, gab Werler zu.
Positiv beschieden wurde die Bauvoranfrage bezüglich der Aufstockung des Bürogebäudes der Elmako Damm GmbH  im Industriegebiet um ein Penthouse. Als Bereicherung für das Gebiet bezeichnete Werler das Bauvorhaben.
Ebenfalls genehmigt wurde der Antrag zum Anbau eines Verkaufsraumes an den bestehenden Edeka-Markt in der Karlstraße. Wie Peter Werler erläuterte, solle der Back-Shop aus dem Innern des Marktes nach außen verlegt werden. 
Im ehemaligen Gasthaus „Zum Schiff“ kann ein Hotel Garni entstehen. Der Gemeinderat stimmte den Plänen zu, nachdem im Hof des Anwesen drei Stellplätze nachgewiesen werden konnten. Wie Werler auf Nachfrage mitteilte, sehe der Plan 8 Hotelzimmer im Obergeschoß der früheren Dorfwirtschaft vor.
Mit der Gegenstimme von Harald Schäfer (SPD) genehmigte der Rat ein Nachtragsangebot zur Sanierung des Mittelweges. Laut ausführender Firma seien durch vorhandene Leitungen zusätzliche Aufwände entstanden. Schäfer hielt dem entgegen, daß auf dem alten, geflickten Belag die Leitungsführung erkennbar gewesen sei und dies bei der Planung und Angebotskalkulation hätte berücksichtigt werden müssen.
Harald Kraft (CDU) wies Bürgermeister Werler darauf hin, daß wiederholt kickende Jugendliche von Funktionären des Fußballvereines des Sportplatzes verwiesen wurden. Werler versprach erneut, diesmal schriftlich, an den Verein heranzutreten und darauf hinzuweisen, daß die fußballspielende Dorfjugend auf dem gemeindeeigenen Platz erwünscht sei. 
Lob erhielt Werler von CDU-Gemeinderat Joachim Huber, wegen seiner Pläne zum Bau einer Skateranlage. Die Planungen seien ganz am Anfang, wehrte Werler ab, er habe bisher lediglich die Jugendlichen gebeten, „ihren Senf“ dazu abzugeben. Als Standort schwebe ihm die befestigte Fläche in der Nähe des Haupteinganges zur Rennbahn vor, auf dem bereits ein Basketballkorb aufgehängt ist. 
Zum Abschluß gab Werler die Zahlen vom Rennbahnparkplatz bekannt. Während der Großen Woche seien 2 562 oder 11 Prozent weniger Fahrzeuge gezählt worden. Werler verteidigte nochmals die Gebührenerhöhung auf 3 Euro. Im Vergleich zu Parkhäusern sei man immer noch preiswerter. „Und wenn jemand 150 Euro verspielt, sind 3 Euro geschenkt“, schloß Werler seine Ausführungen.
Aus nichtöffentlicher Sitzung vom 27. Juli teilte Peter Werler mit, daß der Gemeinderat beschlossen hätte, mit dem Bundesvermögensamt in Verhandlungen über den Erwerb des ehemaligen französischen Munitionsdepots zu treten. Der Rat hätte im Rahmen der Sitzung die Konditionen festgelegt.
 

 
Euer Kommentar an Matthias
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