|
Das Neueste aus Iffezheim
Zum Aktuellen aus Iffze
 
Seitenanfang
Zurück
Weiter
Ratssitzung vom 02. Dezmber 2002

Auf etwa 100 000 Euro werden sich die Kosten für die neue Heizanlage der umzubauenden Turnhalle an der Haupt- und Realschule belaufen. Der Iffezheimer Rat beschloss, eine Kombination aus Solarenergie und Erdwärmenutzung zu bauen. Herr Nickel vom baubegleitenden Ingenieurbüro erläuterte den Räten die vier ins Auge gefassten Lösungen, von konventionell, über Solarkollektoren bis zum Blockheizkraftwerk,  und erläuterte deren Betriebskosten sowie deren Ökobilanz. Mit einem Blockheizkraftwerk könnte die Gemeinde auf Grund des geänderten Stromeinspeisungsgesetztes jährlich etwa  2 000 Euro erwirtschaften, würde aber 120 Tonnen Kohlendioxid in die Athmosphäre blasen. Die von den Räten favorisierte Lösung aus Erdwärme, Solarenergie und einem Spitzenlastkessel käme lediglich auf ein Fünftel der Emmision. Wie Nickel erläuterte, würden auf der Grünflaäche vor der Halle 800 - 1 000 Meter Leitungen in eine Tiefe zwischen 30 und 100 Metern getrieben. In einem geschlossenen System würde Glysantin haltiges Wasser durch die Rohre gepumpt, dessen Temperatur durch die Wärempumpe von etwa 12 auf 50° angehoben würde. Der Überschuß der Sonnenkollektoren würde ebenfalls zu Heizzwecken genutzt. Während der heißen Sommermonate würde die Wärmepumpe zur Klimatisierung der Halle genutzt und die abgeführte Wärme im Erdboden für den Winter gespeichert, so Nickel. Damit würde auch im Sommer Primärenergie zur Kühlung eingespart. Nickel wies daruf hin, daß vor Bau der Anlage geologische Untersuchungen zum Schichtaufbau des Bodens und der vorhanden Grundwasserströme nötig seien. Das Vorhaben selbst sehe er aber dadurch nicht gefährdet. Auf Nachfrage von Manfred Weber (FWG) versicherte Nickel, daß eine solche Anlage auch in einer Wasserschutzzone 3b errichtet werden dürfe. 
Unerfreuliches hatte Kämmerer Siegbert Heier von der neuseten Steuerschätzung dem Rat zu berichten. Gegenüber dem bisherigen Haushaltsansatz gingen die Schlüsselzuweisungen um 150 000 Euro zurück. Gut 92 000 Euro weniger erhalte die Gemeinde aus der Einkommenssteuer. Insgesamt sei das Gemeindesäckel um knapp 260 000 Euro leichter als ursprünglich geplant, so Heier. Damit sinke die Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt auf nur noch 214 000 Euro. Die aufzunehmenden Gelder stiegen auf 3 564 800 Euro. Ein Betrag der für die Gemeinde nicht in Betracht komme, wie Bürgermeister Werler ausführte. Da die Erhöhung von Gebühren und Abgaben der falsche Weg sei, blieb nur der Weg der Sparkurs als Ausweg. Die Investitionen, insbesondere die Kläranlage, müßten auf den Prüfstand.
Eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes verweigerte der Rat dem Bauherrn des Mehrfamilienhauses am östlichen Ortseinganges. Das Dach des im Kenntnisgabeverfahren errichteten Gebäudes übersteigt die zugelassene Höhe um 17 Zentimeter. 17 Zentimeter, die es in sich haben: Wegen dieser Überschreitung zählt das Gebäude nun vier Vollgeschosse anstatt der erlaubten drei. Das Penthouse geht nun voll in die Flächenberechnung ein und die maximale Geschossfläche von 875 Quadratmetern wird damit um etwa 23 Prozent überschritten. Bürgermeisterstellvertreter Hans-Jörg Oesterle kommentierte: „Eine Hütte im Freien würde abgerissen werden, bei Wohngebäuden könne aber anders verfahren werden“. Bürgermeister Werler bestätigte die schwerwiegende Verletzung der Vorschriften, hielt einen Abbruch aber für unwahrscheinlich. Über die einzuleitenden Maßnahmen, sprich Höhe des Bußgeldes, würde jedoch die Baurechtsbehörde in Rastatt entscheiden. Für die verbleibenden Grundstücke entlang der Badener Straße werde zukünftig schon bei der Planung Vorsorge getroffen solche Überschreitungen zu unterbinden, versprach Werler. 
Mit 20 000 Euro wird Iffezheim dem Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes unter die Arme greifen. Obwohl die Rotkreuzler die Einnahmen aus dem wirtschaftlichen Zweckbetrieb immer schön auf die hohe Kante gelegt hatten, reicht das Ersparte für die Anschaffung eines neuen Bereitschaftsfahrzeuges nicht aus. 8 500 Euro des 45 000 Euro teuren Fahrzeuges können nicht gedeckt werden. Mit den weiteren Investitionen und der Umlage an den Kreisverband klafft eine Lücke im Etat des Vereines von 13 500 Euro. Da in Kürze noch ein Blutspendetermin sowie der Seniorennachmittag seitens des Ortsverbandes auszurichten seien, beschloss der Rat mehrheitlich nicht nur den derzeitigen Fehlbetrag auszugleichen, sondern auch für künftige Veranstaltungen ein finanzielles Polster bereitzustellen. Damit honoriere der Rat auch den Einsatz des Ortsverbandes unterstrich Karl Manz (FWG).
Peter Werler unterrichtete den Rat über die erfolgte Gründung der Jagdgenossenschaft Iffezheim. Bei der Versammlung am 21. November hätten neun Grundstückseigentümer mit einem Flächenanteil von knapp 17 Prozent teilgenommen. Die Aufgaben des Jagdvorstandes habe die Versammlung dem Gemeinderat übertragen. Mit der Führung des Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen wurde der Gemeindevorstand betraut. Mit der Kieswerk und Baustoffindustrie Kern wurde eine Vereinbarung getroffen, nach der deren kopf- und längsseitig an die Flächen der Jagdgenossenschaft angrenzenden Grundstücke kostenfrei überlassen werden. 

Seitens der betroffenen Eltern wurde beim Punkt „Fragen der Einwohner“ die morgendliche Busverbindungen thematisiert. Peter Werler berichte aus eigener Anschauung, daß eine Verdichtung der Busfrequenzen nicht durchsetzbar sei. Er werde aber den Vorschlag der Eltern aufnehmen und auf eine bessere Abstimmung der Abfahrtszeiten der beiden morgendlichen Busse mit dem Schulbeginn dringen. Dadurch werde das Fahrgastaufkommen verteilt. Die anwesenden Eltern drängten darauf dies noch vor dem anstehenden Fahrplanwechsel durchzusetzen. 
 

 
Euer Kommentar an Matthias