Gründungsvositzender Hubert "Ben" Schneider legt sein Amt nieder

 


Am Samstag den 31.03.2001 traf sich die Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim (INI) zu ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung im Clubhaus des Fußballvereins Iffezheim. Die Versammlung  stand ganz im Zeichen des unerwarteten Rücktritts des Gründungsvorsitzenden Hubert „Ben“ Schneider.
 


Ein nachdenklicher Nochvorsitzender

Hubert Schneider referierte nach der Begrüßung über die ersten fünfzehn Jahren des Vereines. Wie Ben erinnerte, wurde die INI am 26. April 1986 im „Grünen Hof“ von 36 Iffezheimern gegründet, in der Einsicht, daß sich jemand um die Natur in Iffezheim kümmern müße. Mittlerweile habe der Verein 161 Mitglieder flocht der Nochvorsitzende ein. Nach der Gründung habe neben den „Schnoggelöchern“ die Ansiedlung des Storches im Vordergrund gestanden. Um den notwendigen Lebensraum zu schaffen, seien die Äcker im Gewann „Sand“ in die heutigen Feuchtwiesen umgewandelt worden. Als weitere erfolgreiche Aktionen zählte Hubert Schneider die Unterschriftensammlung gegen eine direkte Verbindungsstraße zwischen „Örtbühl“ und neuer Kläranlage, den Kampf gegen die einst auf dem „Schafskopf“ geplante Müllverbrennungsanlage und die Ausgleichsmaßnahmen bei der Erweiterung der Kiesabbaufläche. Stolz zeigte er sich, daß bisher der 4-spurige Ausbau der B500 und die Verlängerung der Natostraße zur B3 und Autobahn hin verhindert werden konnten. 
Zu seinem Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärte der Gründungsvorsitzende, ihm sei von vereinsexterner Seite vorgeworfen worden, er schiebe die INI vor, um seine privaten Interessen zu vertreten. Durch diese massiven Vorwürfe sehe er den Kampf um den Naturschutz in Iffezheim gefährdet und er räume daher den Vorsitz, damit dem Naturschutz weiterhin die notwendige Geltung verschafft werden könne. Er bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen und den Vereinsmitgliedern für ihre langjährige Mitarbeit. 
Schriftführerin Waltraud Godbarsen ließ die Ereignisse des vergangen Jahres Revue passieren. Hierbei zählte sie die Vorgel- und Biotopwanderungen, den Ausflug nach Speyer, die Besichtigung des Fischpaßes und die Beteiligung am Ferienprogramm, an dem 80 Kinder teilnahmen, auf. Im abgelaufenen Jahr wurde die Kindergruppe gegründet. Von dieser berichtete die Betreuerin Andrea Merkel, daß deren Stärke auf mittlerweile 22 angewachsen sei und an eine Teilung gedacht sei. Die 6-11 Jährigen träfen sich einmal im Monat zu Aktivitäten wie Nistkästen säubern, Vogelwanderungen, Sammeln von Waldfrüchten oder bei schlechtem Wetter auch zum Basteln.
Kassier Gerhard Jung berichtete von einem finanziell anstrengenden Jahr, welches mit einem Minus abschloß. Dieses konnte aber aus den Rücklagen ausgeglichen werden. Kassenprüfer Wolfgang Schaaf bescheinigte eine ordentliche Kassenführung und dankte im Namen der Mitglieder dem scheidenden Vorsitzenden „für 15 Jahre Arbeit und Kampf und nie Krampf“. Es habe nie Krieg gegeben, denn Hubert Schneider habe immer den Kompromiß gesucht und gefunden. 


Gerhard Jung, Ursula Hornung, Waltraud Godbarsen, Walter Burster

Bei den anschließend von Helmut Schäfer durchgeführten Wahlen gab es nur einstimmige Ergebnisse. Waltraud Godbarsen wurde zur ersten Vorsitzenden befördert und Ursula Hornung (früher Geschenkhaus Hornung) zur neuen Schriftführerin gewählt. Gerhard Jung wurde als Kassier und Walter Burster als Beisitzer im Amt bestätigt. 

Herbert König bedankt sich bei Verena Schneider für die Geduld, welche sie für die Vereinsarbeit ihres Mannes aufbrachte

Herbert König ehrte den „Chef“, der sich immer vor den Verein gestellt habe und die Prügel abbekam. Als Dank bekam Hubert Schneider den Rohbau eines Vogelhäuschen überreicht. Johannes Godbarsen versprach, den Bau zügig fertigzustellen. Der Sachverstand von Hubert Schneider bleibt dem Verein erhalten, da er als sachkundiger Bürgervertreter in die Vorstandssitzungen berufen wurde. 
Die neue Vorsitzende Waltraud Godbarsen bat zum Amtsantritt die Mitglieder und die Vorstandskollegen um Nachsicht, Geduld und Unterstützung und versprach, daß es zwar ein Zäsur in der Person, aber keine Zäsur in der Sache gebe. Die Natur und die Lebensqualität seien es wert, etwas dafür zu tun. 
Martin Klatt vom Kreisverband Rastatt des Naturschutzbundes schloß die Veranstaltung mit einem Vortrag über den „Helmbuschträger mit den Füßen am Hintern“, so der wörtlich übersetzte zoologische Namen des Haubentauchers, dem Vogels des Jahres. 
 

 
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