Trotz großer Investitionen
keine Schulden
Haushalt
2001 verabschiedet
Am Montag den 29. Januer 2001 verabschiedete
der Gemeinderat in Iffezheim die Haushaltsatzung und den Wirtschaftsplan
der Eigenbetriebe für das Jahr 2001. Das Gesamtvolumen des Haushaltes
beläuft sich auf 24,14 Millionen Mark. Hiervon entfallen 16,1 Millionen
auf den Verwaltungshaushalt und 8,04 Millionen auf den Vermögenshaushalt.
Mit besonderer Genugtuung hielt der Bürgermeister die Situation fest,
daß alle drei Fraktionen schriftlich zu dem vor zwei
Wochen vorgelegten Haushaltsentwurf Stellung bezogen hätten. Knapp
zwei Stunden ging der Rathauschef dann auf die Fragen und Anregungen
der Ratsmitglieder ein. Für den verhinderten Meingold Merkel übernahm
Bertold Leuchtner für die CDU das Wort. Seine Fraktion vermisse in
dem Plan die Mittel für die Beteiligung am Baden-Airpark und der Sanierung
der Clubtribüne. Diese seien absichtlich nicht enthalten, so Himpel,
da zum einen nicht klar sei, ob diese in 2001 haushaltswirksam würden,
zum anderen wolle er keine Erwartungshaltung aufbauen. Zum Sachstand Baden-Airpark
erläuterte der Bürgermeister, daß die Konstruktion der
Betreibergesellschaft noch nicht abschließend geklärt sei, da
das Engagement weiterer Gemeinden erwartet werde. Zum Thema Rennbahn legte
die CDU-Fraktion eine schriftliche Stellungnahme vor, in welcher die Mitgliedern
des Internationalen Clubs aufgerufen wurden, sich an den Maßnahmen
finanziell zu beteiligen. Aufgrund der vergleichbaren Wertschöpfung
der beiden Veranstaltungen wird auch das Land Baden-Württemberg aufgefordert,
sich an der Sanierung der Rennbahn in gleichem Umfange (30 Millionen Mark)
zu beteiligen, wie es dies bei der Neugestaltung des Hockenheimringes vorsieht.
Weiterhin werden in dem Schreiben von der Region und insbesondere von der
Stadt Baden-Baden den Wertschöpfungsanteilen entsprechende finanzielle
Beiträge angemahnt. Die CDU-Fraktion ihrerseits werde sich für
einen angemessenen Finanzbeitrag der Gemeinde Iffezheim einsetzen, so ihr
Vorsitzender Meingold Merkel in der Stellungnahme.
Alle drei Fraktionen forderten einen
besseren Zugang vom Platz vor der neuen Einsegnungshalle zu den Gräberreihen.
Laut Himpel sind 50 000 Mark aus Haushaltsresten zur umgehenden Beseitigung
der Buchshürde und der daraus resultierenden unerträglichen Situation
in den Haushalt eingestellt worden. Der Bauausschuß werde sich in
seiner nächsten Sitzung des Themas annehmen.

Unisono verlangten die Gemeinderatsfraktionen
weiterhin die Umgestaltung des Platzes vor dem Turnschopf der Grundschule.
Die 100 000 Mark zur Beseitigung des „Provisoriums“ wurden durch Umschichtungen
freigemacht. Der Bürgermeister stellte zusätzlich eine finanzielle
Beteiligung des Obst- und Gartenbauvereins aus Erlösen des „Marktfestes“
in Aussicht. Dies wurde von Hubert Schneider (CDU) bestätigt.
Ebenso wie die CDU forderte Karl
Manz (FWG) von der Gemeinde den Ankauf des „Hatz'schen Hauses“ neben der
Raiffeisenbank, da die Bank mit dem erhaltenswerten Gebäude offensichtlich
nichts anfangen könne und wolle, und Platz für den Heimatverein
und die Leihbibliothek des Borromäusvereins benötigt werde. Otto
Himpel versprach den Gedanken aufzunehmen.
Gegen die von Karl Manz für
die FWG vorgebrachte Zurückstellung der Sanierung des Betonweges,
um die Mittel für die Grundschule zu verwenden, wandte sich der Bürgermeister
mit der Begründung, daß im Zuge der Sanierung auch die Entwässerung
angegangen werde, welche für die Nutzbarkeit der Kleingartenanlage
unumgänglich sei.
Bezüglich der Renovierung der
Freilufthalle sei Eile geboten, so Himpel. Schließlich müßten
die Arbeiten bis zum Früjahrsmeeting abgeschlossen sein. Nach Fasching
solle eine Begehung mit den Vereinen stattfinden. Gegen eine Zementierung
der im Haushaltsplan genannten Summen wandte sich Kurt Lorenz (FWG), denn
„Es müße gemacht werden, was gemacht werden muß!“
Wieder einmal Thema war auch die
Lüftungssituation der Festhallenbar. Eine besondere Dringlichkeit
wurde angesichts deren sporadischen Nutzung aber nicht gesehen.
Der von CDU und FWG als „unrealistisch“
kritisierte Betrag von 100 000 Mark für die Planung des Umbaus des
Rathausplatzes wurde vom Verwaltungschef hälftig gesplittet auf 50
000 Mark Ingenieurkosten und eventuelle Grundstückskäufe
und dadurch akzeptiert..
Nach der Rechnung der SPD-Fraktion
habe die Gemeinde nach den bisherigen Plänen im Haushaltsjahr 2002
einen Kreditbedarf von 500 000 Mark, diesem müßte gegengesteuert
werden so Harald Schäfer. Der Bürgermeister bestätigte die
Rechnung nach den vorliegenden Zahlen, jedoch enthalten diese nicht alle
noch offenen Forderungen der Gemeinde. Diese eingerechnet, bliebe die Gemeinde
weiterhin schuldenfrei so Himpel. Harald Schäfer forschte nach dem
Verbleib der im Jahr 2000 für die Stadtbahnplanung vorgesehen
Haushaltsmitteln, denn für dieses Jahr sei ein ähnlich hoher
Betrag vorgesehen. Wie der Bürgermeister erklärte, sei der Betrag
in 2000 eingestellt, aber nicht abgerufen worden, da sich Hügelsheim
und Söllingen bei der Startbahn etwas quer stellten und daher noch
keine Planung erfolgt sei.
Zur Erhöhung der Kostentransparenz
verlangte die SPD zukünftig einen eigenständigen Haushaltsplan
für die Kernzeitbetreung, was ihr auch zugestanden wurde.
Zur Frage der SPD nach der durch
die Wasserversorgung durchzuführende Kontrolle der Abwasserrohre erläuterte
die Verwaltung, daß in den letzten Jahren das Kanalsystem sukzessive
erneuert worden sei und Iffezheim nur noch einen kleinen Bestand an Altröhren
habe. Diese seien zum größten Teil mit Videokameras befahren
worden. Im Übrigen würden bei der Sanierung von Sternenstraße
und Mittelweg weitere alte Kanäle verschwinden.
Wie Himpel am Rande der Haushaltsberatungen
mitteilte, bleiben die Grundsteuerhebesätze mit 250 v.H. für
die Grundsteuer A und die 220 v.H. für die Grundsteuer B unverändert.
Angesichts der sich für 2004 abzeichnenden gesetzlichen Änderungen,
werde sich bis dahin daran auch nichts ändern, so der Bürgermeister.
Diese Steueränderung sehe eine größere Steuergerechtigkeit
vor. So werde die Hofstätte eines Landwirtes dann genauso besteuert
wie ein normales Wohnhaus. Ein alter Traktor in der Scheune führe
dann nicht mehr zu einer Minderung der Grundsteuer.
Eine kleine Bitte trug der Bürgermeister
zum Ende der Beratung vor: der Rat solle wohlwollend die Befestigung des
Zufahrtsweges zwischen Rheinstraße und der Hütte des Angelvereins
am Quelloch prüfen. Die etwa 300 Meter lange Strecke sei je nach Witterung
entweder eine Staubpiste oder eine Schlammwüste. In diesem Zuge solle
auch die 50 Meter lange, von den Riedern „Otto-Himpel-Gedächtnisweg“
genannte, Verbindung zwischen Geggenauweg und Bannscheidgraben saniert
werden, so der Vorschlag der SPD-Fraktion. Die Verwaltung wurde aufgefordert,
Kostenvoranschläge für beide Projekte einzuholen, über welche
der Rat dann entscheiden wolle.
Durch Umschichtungen und Einrechnung
von Zuschüssen, konnte der Haushalt in dem von Bürgermeister
Himpel vorgelegten Rahmen gehalten werden. Der Gemeinderat verabschiedete
die Haushaltssatzung einstimmig. Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde
der Wirtschaftsplan der Eigenbetriebe (Festhalle, Freilufthalle, Rennbahnparkplatz,
Wasserversorgung). Er sieht bei 697 600 Mark Einnahmen Ausgaben in Höhe
von 1,079 Millionen Mark vor.
Um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung
gerecht zu werden, forderte die CDU die Gemeinde auf, den Stellenplan
um einen Ausbildungsplatz in der Verwaltung zu ergänzen. Der Plan
wurde mit dieser Stelle und einer von der Gemeindeprüfungsanstallt
angeregte Höhergruppierung im gehobenen Dienst einstimmig verabschiedet.
Das im Umweltausschuß behandelte
Gewässerentwicklungskonzept, welches von der Gewässerdirektion
Nördlicher Oberrhein im Mai 1999 vorgelegte wurde, sieht eine möglichst
naturnahe Entwicklung von Bühlot/Sandbach vor. Für die
Erstellung eines Gewässerentwicklungsplanes durch ein Bühler
Institut und den Einbau von vier sogenannten Strömungsablenkern gab
der Iffezheimer Rat 15 000 Mark frei. Die gleiche Summe wird an Zuschüssen
vom Regierungspräsidium Karlsruhe gewährt. Im Oberwald südlich
der B 500 zwischen Römerbrücke und Schützenhaus werden aus
Lothar's Hinterlassenschaft Baumstämme als Barrieren quer zur Fließrichtung
eingebaut. Durch die Störung der homogenen Strömung entstehen
Sandbänke und Wirbel, welche den Bachlauf zum Mäandern bringen
sollen.
Die Verwaltung informierte den Rat
über die Geburtensituation in der Gemeinde. So seien in 2000 40 Geburten
in Iffezheim zu verzeichnen gewesen gegenüber 50 im Jahr 1999. Der
allgemeine Geburtenrückgang führe leider dazu, daß ab Herbst
diesen Jahres die neunte Kindergartengruppe schließen müsse,
so der Verwaltungschef. Für das Kindergartenjahr 2001/2002 werde die
für neun Gruppen erforderliche Kinderzahl erst im März 2002 erreicht.
Rechne man die üblichen 10 % Kinder ab, die nicht für den Kindergarten
angemeldet würden, so werde die notwendige Kinderzahl nie erreicht.
Ein ähnlich starken Rückgang
ist auch in der Grundschule zu verzeichnen. Auf Grund der voraussichtlichen
niedrigen Schülerzahlen, werde Iffezheim sogar Schulkinder aus dem
Elsaß aufnehmen können.
In der Sitzung beschloß der
Gemeinderat ebenfalls 6 Pappeln am Sportplatz zu fällen. Wie Förster
Norbert Kelm ausführte, ginge auf Grund ihrer Größe und
ihres Alters von den vier Pappeln hinter dem Clubhaus eine akute Gefahr
für die dortigen Gebäude aus. Zwei weitere, vom Sturm Lothar
„angeschobene“ Pappeln im Wäldchen zwischen Sportplatz und Grillhütte
müßten aus Sicherheitsgründen ebenfalls weichen. Um größere
Flurschäden bei der Beseitigung der Bäume zu vermeiden, müsse
Frostwetter abgewartet werden, so der Bürgermeister. Ebenso warnte
er eindringlich davor, sich den Standpunkt zu eigen zu machen: „da die
Bäume Lothar überlebt hätten, könne ja nichts passieren!“.
Der Rat folgte der Empfehlung der Verwaltung mit der von Hubert Schneider
(CDU) vorgeschlagenen Auflage, hinter dem Clubhaus eine Ersatzpflanzung
durch Hainbuchen und ähnliche heimische Sträucher vorzunehmen.
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