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Die Hochäcker
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Zur
Zeit ist es natürlich ein Problem sich die Hochäcker mal schnell
anzuschauen, zum einen sind die Wälder für Spaziergänger
noch gesperrt, zum anderen bedecken umgestürzte Bäume und abgerissene
Baumkronen den Boden und lassen entlang der B500 kaum einen Blick auf den
Waldboden zu. Ab und an kann man im Laubwaldbestand noch einen Blick auf
die Hochäcker im Vorbeifahren erhaschen.
Wie
schon angedeutet liegen die Hochäcker im Oberwald und im Gewann Hirschacker.
Sie ziehen sich beidseitig an der zwischen Hügelsheim und Sandweier
verlaufenden Römerstraße entlang und dehnen sich weit in das
Umland aus. Entlang der B500 beginnen diese etwa in der Mitte zwischen
Sinzheimer Weg und Franzosenschießstand und enden etwa an der Autobahn.
Als Beifahrer kann bzw. konnte man deutlich den wellenförmigen Verlauf
des Waldbodens erkennen.
Die
Hochäcker sind bis zu 16 Meter breit und haben von der Mitte bis zur
Ackerfurche einen Höhenunterschied von bis zu einem Meter. Für
den Ursprung dieser Hochäcker gibt es drei Theorien:
1.
In Sandweier heißen diese Äcker auch Keltenäcker (17).
Obwohl eindeutige Zeichen einer keltischen Besiedlung unseres Raumes vorliegen,
bestehen heute jedoch allgemein Zweifel daran, daß diese Flurform
schon vor 2000 Jahren entstanden ist.
2.
Als Reste des Murg-Kinzig-Flusses verblieb in unserer Gegend der sogenannte
"Landsee". Dieser reichte etwa von Kartung bis hinter Rauental. Sandweier
grenzte früher an diesen See. Die Bauern des Mittelalter sollen nun
zur Gewinnung bebaubaren Ackerlandes den Boden aufgeschüttet haben
um diesen zum Fruchtanbau nutzen zu können. Die Felder quasi als Inseln
im See bzw. höher als die feuchteren Wiesen. Dieser Theorie widerspricht,
daß die Hochäcker zum Teil auf der Hardt liegen, die seit jeher
aus dem Landsee herausragte. Die letzten Maßnahmen zur endgültigen
Trockenlegung des Landsees wurden übrigens um die Mitte des 19. Jahrhunderts
getroffen (17).
3.
Die als Hochäcker bezeichnete Flurform entstand im frühen Mittelalter.
Sie ist das Resultat einer unvollkommenen Technik der Landbearbeitung.
Heute wechselt der Landwirt jährlich die Art und Weise des Pflügens.
Ein Jahr wird zusammen gepflügt (zusammengezackert), das nächste
Jahr wird auseinandergezackert. Zusammenzackern heißt, man beginnt
mit dem Pflügen an den Feldrändern und die Pflugschar(en) werfen
die Erde Richtung Ackermitte. Beim Auseinanderzackern wird in der Mitte
begonnen und die Erde nach außen geworfen. Dadurch wird der Ackerboden
immer gleichmäßig auf dem Feld verteilt. Die dritte Theorie
besagt nun, daß im frühen Mittelalter über Jahrzehnte,
vielleicht gar über Jahrhunderte nur zusammengezackert wurde und sich
dadurch im Laufe der Zeit die Ackermitte deutlich in die Höhe hob
(28).
Daß
an Stelle der damaligen Äcker sich heute nur Gemeindewald befindet
liegt zum einen an der damaligen Eigentumsstruktur, auf die an anderer
Stelle noch eingegangen wird, zum anderen war der Ernteertrag im Mittelalter
um ein Vielfaches geringer als heute, das heißt man brauchte damals
zur Ernährung der Bevölkerung weitaus größere Anbauflächen
als heute. Vielleicht standen damals zusätzlich die fruchtbaren Anbauflächen
im Tiefgestade noch nicht zur Verfügung. |
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