Gemeinderatssitzung
vom 20.11.2000
In der nichtöffentlichen
Sitzung vom 06. November hat der Gemeinderat ein Mannheimer Ingenieuerbüro
mit der Erstellung eines Bebauungsplanes für das stillzulegende Kieswerk
im Gewann Bohnemichel rechts der Staustufe beauftragt. Das zu überplanende
Gelände umfaßt neben dem Areal des Kieswerkes auch die Sandbachmündung.
Einstimmig wurde die Jahresrechnung
1999 gebilligt. Die Ein- und Ausgaben des Verwaltungs- und Vermögenshaushaltes
beliefen sich auf 26,7 Millionen Mark. Besonders erfreut zeigte sich Bürgermeister
Otto Himpel über die Zuführungen vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt
in Höhe von knapp 3,9 Millionen Mark. Wie Himpel ausführte, ist
das Gemeindevermögen in 1999 von 101 auf 113 Millionen Mark angewachsen.
Die um gut 200 000 Mark höheren Personalkosten erklärte der Bürgermeister
mit der 1999 eingeführten Kernzeitbetreuung und den geänderten
Rechnungslegungsbestimmungen des Forstbetriebes,wodurch einmalig ein Viertel
der Personalkosten aus 1998 in das Haushaltsjahr 1999 fielen. Nachdem in
den vier Jahren zuvor die Rücklagen von 12 Millionen auf gut eine
Million Mark geschrumpft waren, konnte Bürgermeister Himpel für
1999 die Erhöhung der Rücklagen um 6,2 Millionen auf 7,5 Millionen
mitteilen. Aus der Beschlußvorlage ging hervor: „Die Gemeinde
Iffezheim hat keine Schulden“.
Gemeinderat Karl Manz (FWG) fielen
in dem voluminösen Rechenschaftsbericht der Posten „unaufgeklärte
Zahlungen“ in Höhe von knapp 93 000 Mark auf, welche er sich in dieser
Höhe nicht erklären konnte. Bürgermeister Himpel klärte
auf, daß dem Betrag Abgänge in nahezu gleicher Höhe aus
den dann aufgeklärten Fällen entgegen stünden. Lediglich
298 DM seien laut Bericht am Stichtag 31.12.1999 nicht geklärt gewesen,
was aber sicherlich in der ersten Januarwoche 2000 erfolgte. Oftmals seien
die Überweisungen nur mit dem Verwendungszweck „Zu Händen der
Gemeindekasse Iffezheim“ versehen und es müßte erst mühsam
deren weitere Verwendung erforscht werden. Bürgermeister Himpel dankte
Siegbert Heier für die Erstellung des umfangreichen Werkes.
Der Gemeinderat billigte ebenfalls
den Rechnungsabschluß der Eigenbetriebe der Gemeinde. Wie Bürgermeister
Himpel ausführte, belaufe sich die Bilanzsumme der Eigenbetriebe auf
6,4 Millionen Mark. Das Anlagevermögen der Betriebe belaufe sich auf
6,2 Millionen Mark. Die Verpflichtungen gegenüber der Gemeinde beträgen
2,3 Millionen Mark. Die Eigenbetriebe schlossen das Wirtschaftsjahr 1999
mit einem Defizit von 370 000 Mark ab. Fast zwei Drittel der Verluste erwirtschaftete
die Festhalle, welche eine Umsatzrendite von -815% aufwies. Mit weitem
Abstand folgten die Freilufthalle (-86 000 Mark) und der Parkplatz an der
Rennbahn (-68 000 Mark). Die 22 000 Mark Gewinn des Wasserversorgungsbetriebes
konnten das Gesamtergebnis kaum verbessern.
Bei der Aussprache störte sich
Gemeinderat Karl Manz (FWG) daran, daß die bisher als „Werke“ geführten
einzelnen Betriebe künftig als „Profit-Center“ geführt werden
sollen. Eher sollten diese als Kostenstellen geführt werden, denn
schließlich seien die Preise nicht kalkulatorisch ermittelt, sondern
politisch festgelegt. Er stehe mit der Definition „Profit-Center“ auf Kriegsfuß.
„Will die Verwaltung Gewinn machen?“ fragte er in Richtung Bürgermeister.
Siegbert Heier konnte die Bedenken zerstreuen: Die terminologische Ersetzung
liege am Systemwechsel der Datenverarbeitungsanlage. Ab dem Jahr 2000 sei
SAP im Einsatz und daher rühre der Begriff „Profit-Center“.
Manz forderte weiterhin, die Verluste
aus dem Parkplatzbetrieb an der Rennbahn als Sponsoring der Rennen auszuweisen,
worauf er zustimmende Signale seitens des Bürgermeister empfing.
Die Verluste der Eigenbetriebe der
Gemeinde in Höhe von 370 000 Mark aus 1999 werden durch die Gemeinde
gedeckt. Der Gemeinderat beschloß, die Darlehensforderungen der Gemeinde
an die Eigenbetriebe um diesen Betrag zu kürzen.
Bewilligt wurde auch der Umbaubeginn
an den Wasserver- und entsorgungsleitungen des Feuerwehrhauses. Die bisherigen
Leitungen führen über das Gelände des ehemaligen Bauhofes.
Die für die Arbeiten erforderlichen 100 000 Mark würden zwar
erst in den Haushalt 2001 eingestellt, auf Grund des Baubeginns der Seniorenwohnanlage
im Februar 2001 müsse jetzt mit den Arbeiten begonnen werden, so Bürgermeister
Himpel. Statt über die Straße „Im Grün“ werde künftig
über die Karlstraße ver- und entsorgt, was auch dazu führe,
daß „Im Grün“ Schmutz- und Regenwasser dann getrennt würden.
Wie Bürgermeister Himpel ausführte, werde im Zuge der Baumaßnahmen
auch der Vorplatz der Fahrzeughalle neu gepflastert, da es dort in 20 jähriger
Nutzung zu starken Senkungen gekommen sei.
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